Seine Schulen und die
Heiligung des Klerus
Unterrichtet wurden in
seinen Schulen das Lesen und Schreiben ebenso wie die christliche „Lehre"
- d.h. der Katechismus – und die erhabensten Fächer: die Heilige Schrift und
die Theologie. Die Schulen des Johannes von Avila standen auch Frauen offen.
Johannes von Avila, dem
die Heiligung des Klerus ein Herzensanliegen war, bemühte sich, entsprechende Initiativen
von Geistlichen zu unterstützen: „Tief sind unsere Wunden", schrieb er an
den Papst aus Anlass des Trienter Konzils. „Sie sind alt und geben keine Ruhe. Man
kann sie nicht mit einem Placebo heilen; Schwäche und Nachlässigkeit sind
unangebracht. Vonnöten ist vielmehr Entschlossenheit, um aller Bindungen
entledigt auf das Kreuz zu steigen, wie es der Herr tat."
Seine praktischen
Empfehlungen stützten sich vor allem auf das Wort Gottes: Demut, Zusammenhalt,
Buße, kurzum Umkehr. Durch sein Werk übte er einen indirekten Einfluss auf das
Konzil aus, denn Papst Paul III., der das Konzil 1545 einberief, war damit
vertraut und hatte das von Johannes gegründete Kolleg in Baeza am 14. März 1538
selbst kanonisch genehmigt. Eine direktere Rolle spielte Johannes von Avila
während der zweiten und dritten Sitzungsperiode des Konzils; er war Berater des
spanischen Gesandten Don Pedro Guerrero, seines ehemaligen Mitschülers in Alcala,
der in der Zwischenzeit Erzbischof von Granada geworden war. Er erstellte zwei überaus
wichtige Dokumente für ihn, die zum Teil in die Beschlüsse des Trienter Konzils
eingingen. Eines hatte den Titel „Die Reformierung des kirchlichen Standes“, das
andere „Hinweise für die Bischöfe“.
Johannes lag die Katechese
besonders am Herzen. 1554 publizierte er einen selbstverfassten kurzen
Katechismus in Versform und ließ die Verse bei Prozessionen bzw. bei solchen Stationen
singen, bei denen die christliche Lehre in Frage-Antwort-Form wiederholt wurden.
Seine Methoden wurden überall in Spanien und auch jenseits der Landesgrenzen
kopiert.
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