Unter all seinem
literarischen Schaffen ragt sein berühmter Kommentar zu Psalm 44 heraus. Das
Buch wurde 1556 in Alcalá heimlich veröffentlicht und 1557 in einer erweiterten
autorisierten Fassung in Madrid. Dieses Werk kann man als einen echten Abriss
der Aszetik betrachten. Kardinal Astorga, Erzbischof von Toledo, sagte über
dieses Werk, es habe „mehr Seelen bekehrt als es Buchstaben enthalte.“ Dieses
kleine Werk prägte die spätere aszetische Literatur positiv und brachte ihm ein
solches Ansehen ein, dass es im ganzen 16. Jahrhundert keinen Autor gab, der so
viel zu Rate gezogen wurde als Johannes von Ávila: Er prüfte das Leben der
heiligen Teresia von Avila, hatte häufige Beziehungen zum heiligen Ignatius von
Loyola, zum heiligen Franz von Borgia, zum heiligen Petrus von Alcántara, zum
heiligen Juan de Ribera, zu Fray Luis de Granada und vielen anderen.
Johannes von Avila schuf
eine wahre Priesterschule, die ihre Mitte im Geheimnis Christi und in der
Verehrung der Eucharistie, der Gottesmutter, des Heiligen Geistes und der
Kirche hatte.
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