Das Wort Buße kommt aus
dem griechischen und heißt dort „metanoia“. Das wird heute als „Sinnesänderung“ und „Umkehr“ bezeichnet. Etwa
wenn jemand erkannt hat, dass sein bisheriger Weg, geplant oder ungeplant, als
falsch angesehen wird und einer Korrektur unterzogen werden soll. Das meint „metanoia“.
Dabei ist Buße ein Prozess, der zuerst im Innern des Menschen
stattfinden muss. Doch dabei wird er nicht stehenbleiben.
Johannes sprach: „tut
Buße, denn das Himmelreich ist nahe“. Auch Jesus sprach davon: „wenn ihr nicht
Buße tut“; „Buße zur Vergebung der Sünden“. Und in der geheimen Offenbarung
steht zu lesen: „welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich.
So sei nun eifrig und tue Buße“.
Die heilige Teresia vom
Kinde Jesu und vom Heiligsten Antlitz (Lisieux) lehrt uns, dass wir keine
besonderen Bußübungen brauchen um Gott zu gefallen. Sie gibt selbst Beispiele
dafür an, wie etwa das aufrechte Sitzen auf dem Stuhl ohne sich anzulehnen. So
wird auch das eine oder andere hier notierte wenig spektakulär klingen.
Manchen Menschen genügt also
als Bußübung der eigene Tagesablauf, bei dem die Gebote Gottes und das Gebet
nicht zu kurz kommen, und dennoch die Standespflichten mit Freude und Hingabe erfüllt
werden. Oder die Annahme von Gebrechen, Krankheiten u. dgl., die das eigene Leben sehr belasten.
Anderen genügt dies nicht,
sie wollen mehr Buße tun und wählen (weitere bzw. andere) Bußübungen. Dazu kann
man bei den Wüstenvätern (z. B. in der Philokalie) und in der aszetischen
Literatur viele Beispiele und Anleitung finden.
Möglichen
Bußübungen:
Alle 150 Psalmen am Tag zu
beten, wie es die Wüstenmönche taten, oder wenigstens in einer Woche, wie es "früher" beim Brevier üblich war.
Das Brevier beten.
Stellvertretend beten, z.
B. das Brevier für jene, deren Pflicht es ist und die es vernachlässigen.
Dankbar gegenüber Gott den
Tag beginnen und beenden.
Tägliches Rosenkranz-Gebet,
wenn möglich kniend.
Täglich den Kreuzweg
beten und betrachten; wenn möglich kniend.
Einmal bis mehrere Tage
die Woche fasten (bei Wasser und Brot).
Kein oder selten Fleisch
und Wurst essen; sich von anderen angenehmen Mahlzeiten enthalten.
Auf leckere Speise
verzichten; es aufopfern für die eigene Bekehrung und für die Rettung der
Seelen.
Verzicht üben; nicht nur
bei den Mahlzeiten.
Kalt duschen.
Schlafen auf hartem
Untergrund; oder stehend; mit einem Brett oder Stein als Kopfkissen.
Um Mitternacht (oder
später) den Schlaf unterbrechen und den Rosenkranz beten.
Um Mitternacht (oder
später) den Schlaf unterbrechen und die Vigil (Matutin, Nachtwache) halten.
Täglich die Passion
unseres Herrn betrachten; wenigsten für
eine Leidensstunde.
Gerne schweigen; sich
zurücknehmen, nicht aufdrängen.
Vor allem viel beten; für
die Heilung der eigenen Seele, der Menschen in der Familie, aller die uns
kennen und die wir kennen.
Beten für all jene, die
wir lieben, die uns lieben.
Beten für die Feinde und
jene, die uns nicht wohlgesonnen sind.
Auch beten für die
verwundeten Herzen Jesu und Mariä.
Am wichtigsten bei allen
Bußübungen ist die Zerknirschung des Herzens! Wir sollen eine vollkommene Reue
darüber empfinden, Gott je beleidigt zu haben. Reue über die Sünden.
Die wichtigste und grundlegendste
Buße: Weinen mit zerknirschtem Herzen über die eigenen Sünden, Schwächen und
Lieblosigkeiten gegenüber Gott, sich selbst und den Nächsten.
Wichtig vor allem ist die
regelmäßige Beichte. Hier soll man sich auch vertrauensvoll mit seinem
Beichtvater zu den Bußübungen besprechen. Sich geißeln kann selten eine
mögliche Übung sein; aber nur mit Erlaubnis des Beichtvaters und ohne zu
übertreiben. Denn das rechte Maß ist selbst eine große Tugend.
Das wird den Modernistiban aber nicht gefallen. :-)
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