Wir beten
Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch
Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
B. Art und Weise der
Folterung von Christus
Ein wesentliches Element
der besprochenen Problematik ist die Art und Weise der Verwundung. Jesus wurde
mit Peitschen mit kurzen Griffen aus Riemen mit Metallkugeln oder scharfen
Tierknochen gefoltert. Es wird über die Jesus zugefügten Wunden diskutiert. Sie
hatten einen unterschiedlichen Charakter. Es handelte sich sowohl um
oberflächliche Wunden der Haut mit Unterbrechung ihrer Kontinuität, als auch um
tiefe, mit Blutplasma gefüllte, stark blutende Wunden. Manchmal reichten sie
bis in den Knochen. Es wurden über 700 Wundspuren definiert. Oft wurde der Verurteilte
vor der Kreuzigung geschlagen und geohrfeigt. Auf Grundlage der Untersuchungen
des Grabtuchs konnte man feststellen, dass bei Jesus vor allem die rechte
Gesichtsseite verwundet wurde. Unter dem Auge waren ein großes Hämatom, das das
Sehen behinderte, und eine breite Wunde war von der Nase über die Wange
sichtbar. Es gab zahlreiche Schwellungen, Blutergüsse und Quetschungen.
Wahrscheinlich kam es zur Fraktur des Unterkiefers. Auf der Haut waren Spuren
der aus dornigen Zweigen geflochtenen Krone sichtbar. Auf dem Kopf waren ca. 50
Wunden identifizierbar.
Der auf den Schultern
asymmetrisch befestigte Balken mit einem Gewicht von über 60 kg bewirkte, dass
der Verurteilte meist auf das linke Knie oder aufs Gesicht stürzte, weil er den
Sturz nicht amortisieren oder sich nicht auf die Hand stützen konnte4. Das Knie
wurde so degeneriert, dass Jesus nicht selbstständig gehen konnte. Er musste
bergauf geschleppt werden. Auf dem Brustkorb fanden sich Wunden in der Nähe der
5. und der 6. Rippe. Es kam zur Beschädigung von Sehnen und Bändern, zur
Beschädigung der Kniescheibe. Das Kniegelenk wurde degeneriert; infolge von
häufigen Stürzen kam es zum Zerreißen der Muskeln und des stabilisierenden
Apparates des Bandsystems. Wegen der Beschädigung der Knochenhaut litt der
Kranke unter starken Schmerzen.
(Aus: Ewa Kucharska, Der
Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014,
361-370)
Gott, Du hast
durch die Erniedrigung Deines Sohnes die darniederliegende Welt emporgerichtet:
Gib Deinen
Gläubigen die immerwährende Freude, damit sie, dem Sturz in den ewigen Tod
entrissen, der ewigen Wonne teilhaftig werden. Amen.
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