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Sonntag, 29. März 2015

Zum Kreuzestod Jesu - Kreuzweg, 9. Station

Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuz.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

E. Kreuzigung und Blutschweiß, 2/2
Beim Tod Christi kam es zu pathologischen Änderungen in vielen Systemen und Organen. Man kann sagen, dass praktisch alle Systeme und Organe davon betroffen waren, d.h.: Atmungssystem, kardiovaskuläres System, Nervensystem, Bewegungsapparat, Haut. Es kann festgestellt werden, dass der Tod von Christus mehrere Ursachen hatte. Wahrscheinlich handelte es sich hier um einen posttraumatischen, hämorragischen und hypovolämischen Schock, der durch einen übermäßigen Abfall des systolischen Blutdrucks verursacht wurde. Die Todesursache war auch Herz- und respiratorische Insuffizienz wegen schwerer Verletzungen des Brustkorbs mit gleichzeitiger schwerer Lungenentzündung mit Ergüssen in der Pleurahöhle, nachfolgender Erstickung infolge respiratorischer Insuffizienz im Zusammenhang mit der Kreuzigung sowie dem Herzinfarkt und der Arrhythmie. Das Massakrieren des Körpers von Christus mit dem erheblichen Blutverlust, den Schmerzen und dann dem Schock löste die Agonie aus. 

Starke seelische Erlebnisse, Leiden, Schlafmangel, Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel beschleunigten den Tod. Die Überlebensdauer am Kreuz konnte nach Prof. Sienkiewicz zwischen 3-4 Stunden und 3 Tagen be¬tragen13. Das den Körper nach unten ziehende Gewicht bei den gestreckten Armen und gebogenen Knien erzwang die Stellung von Zwischenrippenmuskeln zum Einatmen und beeinträchtigte das passive Ausatmen. Ausatmen war nur mit Hilfe des Zwerchfells möglich, deshalb war das Atmen kurz, und - wie wir schon erwähnt haben - es entwickelten sich schnell Hyperkapnie (erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut) und respiratorische Azidose (erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt in der interzellulären Flüssigkeit)14. Um einatmen zu können, musste das Opfer die Arme heben und sich auf die Füße stützen, um Knie zu strecken. Dies würde stechende Schmerzen von Füßen und Handwurzeln mit einer bedeutenden Reizung und Beschädigung von Nerven und Muskeln verursachen. Störungen im Flüssigkeits¬ und Elektrolythaushalt sowie Muskelkrämpfe verstärkten sich und machten das Atmen unmöglich. Auch Wasser aus der Seite von Christus nach dem Lanzenstoß war Flüssigkeit aus der Pleura und dem Herzbeutel.

(Aus: Ewa Kucharska, Der Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014, 361-370

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich,
laß uns, die wir unter so vielen Widerwärtigkeiten unserer Schwachheit wegen erliegen, durch das Leiden Deines eingeborenen Sohnes wieder aufgerichtet werden. Amen.


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