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Donnerstag, 6. Juni 2013

Der behinderte Zugang zur Liturgie

Die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus wird in Deutschland von den Bischöfen behindert, indem sie sich einer Förderung dieser Liturgie  enthalten, ja sich widersetzen. 

Sogar beim heute beginnenden „Eucharistischen Kongress 2013“ in Köln stehen die traditionsverbundenen Katholiken am Rande; und dies nicht nur bildlich. Zwar gibt es die Möglichkeit täglich an einer (!) Heilige Messe in der außerordentlichen Form teilzunehmen. Aber die Kirche Maria Hilf liegt weit außerhalb vom Zentrum des Eucharistischen Kongresses in der Südstadt Kölns. Auch der Höhepunkt für die Freunde der seit Jahrhunderten überlieferten Liturgie ist für die Organisatoren und damit für die Diözesanbischöfe nur eine Randerscheinung. Wie sonst könnte es möglich sein, dass zwar die Kirche Sankt Kunibert zur Zelebration an einem Tag (Samstag 10 Uhr) zur Verfügung gestellt wird, aber kein einziger residierender Bischof eines deutschen Bistums bereit ist, die Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus selbst zu zelebrieren?

Es geht auch anders.

Erzbischof Luigi Negri, das Oberhaupt der italienischen Erzdiözese Ferrara-Comacchio, wurde 1972 zum Priester geweiht, also nach der Liturgiereform und im erneuerten Ritus. Er gehört zu der Schar von Bischöfen (zu denen leider kein einziger deutscher Diözesanbischof gehört), die sich dem Wunsch des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. nicht verweigern und sein Motuproprio „Summorum Pontificum“ aus vollem Herzen umsetzen.
           
Seine Zuneigung zur überlieferten Heilige Messe und seine Sorgen um dieses große Anliegen, den traditionsverbundene Gläubigen und auch allen Menschen guten Willens den größten geistlichen Schatz der Kirche wieder zugänglich zu machen, damit sie daraus reiche Frucht ernten, hat er am 19. Mai in der Marienwallfahrtskirche von Poggetto wiederum deutlich gemacht. Anlässlich einer Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zelebrierte er selbst und hielt die Predigt.

Einige Sätze aus der Predigt von Erzbischof Luigi Negri:

Benedikt XVI. hat es mit bewundernswerter Klarheit im Motu proprio gesagt: er wollte die Möglichkeit erweitern, den Reichtum der Liturgie der Kirche zu leben. Aus diesem Grund hat er die ganze Kirche gebeten, angefangen von den Bischöfen, dieser seiner Absicht mit Respekt zu begegnen, die Schätze der Kirche auszubreiten, indem sie jenen gewährt werden, die in legitimer Weise den Wunsch verspüren, das Recht zu fördern, Zugang zu diesem „alten“ Schatz zu erhalten und ihn in Fülle für die Glaubenswahrheit heute und für die Mission von heute zu leben.

Benedikt XVI. – und ich bin nicht jemand, der Worte einfach nur so verwendet – hat eine große pastorale Barmherzigkeit gezeigt, indem er im Dienst für den Glauben diese Möglichkeit so großzügig gewährt hat, […] - alle haben das Recht und die Pflicht Zugang zu dieser Liturgie zu haben.

Die Kirche gewährt sie in völliger Freiheit wieder einzuführen. Und es kann niemand geben, keine Diözese in Italien oder auf der Welt, die Euch Nein sagen kann.

Sollte es auch nur ein einziges „Nein“ geben, müsst Ihr den Bischof anrufen. […] Ein Ritus, der für eine angemessene Teilnahme eine entsprechende Vorbereitung verlangt, wie Ihr sie sicher habt.

Damit er eine Erfahrung für die Vielen wird, die ihn nicht kennen, bedarf es, denke ich, einer Zeit der Formung und der Vorbereitung […]

Praktiziert die alte Liturgie für Euch, für die Wahrheit Eures Glaubens, für die Wahrheit Eurer Liebe, für den Vorsatz Eurer Mission. […]

[…] Der Erzbischof von Ferrara-Comacchio hat eine einzige Meinung: die Wahrheit des Herrn, das Evangelium, die Tradition der Kirche, das Lehramt des Heiligen Vaters und sein eigenes, das immer in Verbindung mit dem des Heiligen Vaters steht. […]

Ich gehöre zu den Bischöfen, um ehrlich zu sein, zu den nicht sehr vielen, die dadurch eine Vertiefung ihrer eigenen Identität in Bezug auf die Erfahrung Gottes gewonnen haben. Es ist etwas Großartiges nicht nur für jene, die sie praktizieren, sondern für die ganze Diözese.

[…] Ich begleite Euch mit Zuneigung. Ich ermutige Euch auf Eurem Weg […] Habt keine andere Sorge als jene, in Tiefe das zu leben, was die Kirche für Euer Wohl und für das Wohl der ganzen Kirche gewährt hat. Seit gewiss, dass Euch weder meine Aufmerksamkeit noch meine Unterstützung fehlen werden. […]

Betet nun für mich, für diese nicht leichte Last, die ich auf meinen Schultern fühle und die ich gegen Ende meines Lebens in Gehorsam gegenüber dem Stellvertreter Christi auf Erden, der mich mit Nachdruck darum gebeten hat, auf mich genommen habe.

Mehr dazu bei katholisches.info


Luigi-Negri, Erzbischof
Erzbistum Ferrara-Comacchio


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