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Montag, 17. Juni 2013

Ein Diakon Papst Benedikts wird Oberer in einem Trappistenkloster

Die Kommunität der Trappistenabtei „Mount Saint Bernard“ bei Leicester in England, trat am vergangenen Dienstag nach einer 2mal sechsjährigen Amtszeit von Dom Joseph Delargy zur Wahl eines neuen Abtes zusammen. Die Konventualen konnten sich jedoch nicht zu einer Abtwahl durchringen. Offenbar erhielt zwar Pater Erik Varden die Mehrzahl der Stimmen, erfüllte aber zum Zeitpunkt dieser Wahl noch nicht alle kirchenrechtlichen Voraussetzungen zur Übernahme des Kirchenamtes als Abt. So ernannte der Immediat (Abt des Mutterklosters) Dom Brendan Freeman ihn, den bisherige Prior, Pater Erik Varden für zunächst 18 Monate zum Superior-ad-nutum.

Dom Erik Varden und seine Kommunität (Klicken zum Vergrößern)
Erik Varden wurde am 13. Mai 1974 in Østfold, Norwegen, geboren (südöstlicher Landesteil bei Fredrikstad). Im Alter von 19 Jahren wurde er getauft;  der jetzige Bischof von Oslo, Markus Bernt Eidsvig nahm ihn in Klosterneuburg in die katholische Kirche auf.

Um Mönch zu werden trat Erik Varden am 20. April 2002 in die englische Trappistenabtei Mount Saint Bernard ein. Das Ordenskleid erhielt er am 15. Oktober des gleichen Jahres. Am 1. Oktober 2004 Legte er nach zweijährigem Noviziat die zeitlichen Gelübde ab. Die ewigen Gelübde folgten nach weiteren drei Jahren am 6. Oktober 2007. Vom Bischof von Nottingham, Malcolm McMahon OP, wurde er am 9. September 2010, in seinem Kloster zum Diakon geweiht. Dieser weihte ihn ebendort am 16. Juli 2011 auch zum Priester.

Bereits vor seinem Eintritt in Mount Saint Bernard studierte Erik Varden in  Cambridge und Paris u.a. Kirchengeschichte. Seine Dissertationsarbeit wurde im EOS-Verlag veröffentlicht (Redeeming Freedom, The Principle of Servitude in Bérulle). Nach Theologiestudium und Priesterweihe schickte der Orden den wissenschaftlich begabten Mönch zum Weiterstudium nach Rom. Am Päpstlichen Orientalischen Institut arbeitete er von 2009 bis 2011 über frühe byzantinische Hagiographie und schloss mit einer Lizenziatsarbeit (The Ascesis of Compassion in the Vita Hypatii of Callinicos).

Eine weitere schöne Begabung des Trappistenpaters Erik Varden ist die Liturgie. Dazu hat er nicht nur Vorträge gehalten und Artikel geschrieben. Ihm ist es gegeben, die liturgischen Gesänge in wunderbarer Weise vorzutragen. Offenbar ist dies dem päpstlichen Zeremonienmeister Guido Marini aufgefallen. Er forderte ihn für den liturgischen Dienst für Papst Benedikt XVI. in der Feier des Karfreitags und der Osternacht an. In der Liturgie des Karfreitags, am 22. April 2011 war er einer der Sänger der Passion (zum youtube Video klicken). In der Osternacht am 23. April des  gleichen Jahres durfte er das Exsultet singen (zum youtube Video klicken).

Ich wünsche dem neuen Oberen von Mount Saint Bernard Gottes Segen für seine verantwortungsvolle Aufgabe und eine glückliche Hand im Umgang mit seinen Ihm anvertrauten Brüdern. Darüber hinaus hoffe ich, er möge die liturgischen Schätze, die auch im Trappistenorden verloren gegangen waren, wieder aus den Tiefen des Vergessens heben, damit die Schönheit der Liturgie aufleuchte und in allem Gott verherrlicht werde.


1 Kommentar:

  1. An diese Osternacht kann ich mich gut erinnern!!
    Ich habe das Exsultet, glaube ich, noch nie so schön und perfekt gehört. Das wird mir auf alle Fälle gut im Gedächtnis bleiben.

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