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Sonntag, 2. Juni 2013

Zitat aus der Sonntagspredigt - von Donoso Cortés


„Es gibt keine Rettung für die Gesellschaft,
weil wir aus unseren Kindern
keine wahren Christen machen wollen
und selbst keine wahren Christen sind.“

Der spanische Diplomat und Philosoph Juan Donoso Cortés lebte von 1809 bis 1853.

Für ihn war ein Kompromiss zwischen der Wahrheit des Katholischen und dem Irrtum der aus Aufklärung und Revolution geborenen modernen Häresien undenkbar. Der obige Satz steht im Zusammenhang mit einer Aussage über den Verlust christlicher Werte in der Gesellschaft; prophetisch, wenn man bedenkt, wie alt seine Aussagen sind:

„Die europäische Gesellschaft stirbt.
Ihre Extremitäten sind bereits kalt.
Bald wird es auch ihr Herz sein.
Und wissen Sie, warum sie stirbt?
Sie stirbt, weil sie vergiftet worden ist.
Sie stirbt, weil Gott sie geschaffen hatte um mit der katholischen Substanz ernährt zu werden und weil Kurpfuscher ihr die rationalistische Substanz als Nahrung verabreicht haben.
Sie stirbt, weil der Irrtum tötet und weil diese Gesellschaft auf Irrtümer aufgebaut ist. 
Daher wird die Katastrophe, die kommen muss, in der Geschichte die Katastrophe schlechthin sein.
Die einzelnen Menschen können sich noch retten, weil sie sich immer retten können. Aber die Gesellschaft ist verloren, nicht deshalb, weil ihre Rettung eine radikale Möglichkeit an sich darstellt, sondern weil die Gesellschaft meiner Überzeugung nach ganz offenbar nicht gerettet werden will. 
Es gibt keine Rettung für die Gesellschaft, weil wir aus unseren Kindern keine wahren Christen machen wollen und selbst keine wahren Christen sind. Weil der katholische Geist, der einzige, der Leben in sich trägt, nicht alles belebt, weder den Unterricht noch die Regierung noch die Institutionen noch die Gesetze noch die Sitten. 
Es wäre ein gigantisches Unterfangen, das sehe ich nur zu klar, wollte man den derzeitigen Lauf dieser Dinge ändern.“

(Zitat aus: Juan Donoso Cortés, Essay über den Katholizismus, den Liberalismus und Sozialismus und andere Schriften, Berlin 1996)


1 Kommentar:

  1. Leider sind wir 160 Jahre nach seinem Tod so weit gekommen, dass fast niemand mehr versteht, was er uns überhaupt sagen wollte, weil es niemand mehr verstehen will. Schon damals wollte ihn kaum einer verstehen.

    Ein kleiner Trost: "die einzelnen Menschen können sich noch retten"...

    Der Rest fällt wie Schneeflocken in die Hölle wie wir seit 1917 von der Gottesmutter wissen, was auch kaum jemanden interessiert.

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