Zitat aus einem Bericht
über diese Rede (Hervorhebungen von
mir):
>>Engel erinnerte daran, dass die Postmoderne
durch Verlust von Orientierung bietenden
Rückgriffen auf Vergangenheit und Tradition und ebenso durch Verzicht auf sinnstiftende Zukunftsutopien
gekennzeichnet sei. Beide erwiesen sich für den Menschen der Postmoderne als
nicht plausibel.
In einer Zeit, die zugleich von Angst vor Wandel wie
von Angst vor Erstarrung geprägt sei, seien religiöse Praktiken in die Freiheit des Einzelnen gegeben. Die „letzte Entscheidungsmacht“ liege bei den
„Nutzern“ von religiösen Angeboten, nicht
bei den „Anbietern“.
Ordensleben
erweise sich somit in der Postmoderne als eine „institutionell schwache“ Existenz, die ihren Ort von anderen
her definiere. Da ein solches Ordensleben aus konkreten Situationen heraus
lebe und agiere sei es notwendigerweise kreativ. Es habe sich als machtlos und
von Gottes Gnade abhängig zu begreifen und müsse jenseits institutioneller
Grenzen ein „Wagnis des Ungeplanten“
eingehen.<<
Es tut mir leid. - Ich
halte diese Aussagen für ein Armutszeugnis; eben KEIN Zeugnis.
Während in der
Vergangenheit junge Menschen mutig und voller Vertrauen auf ihre Ordensberufung
in ein Kloster eintraten, ohne viel über das Innenleben im Kloster zu wissen, haben
sie heutzutage die Möglichkeit in jeder Ordensgemeinschaft
eine Zeitlang mitzuleben, um den Klosteralltag kennenzulernen. Das alte
Sprichwort: „Komm und sieh“ genügt nicht mehr. Heute will man mitreden und
mitgestalten. Bereits vor einem Klostereintritt wird ein Studium angeboten und
ein künftiger, angemessener Arbeitsplatz vereinbart.
Ich sehe täglich als
abschreckendes Beispiel einen Frauenorden, dessen Konvent noch mit fast dreißig
Schwestern besetzt ist. Unter ihnen gibt es auch jüngere und immer wieder
Novizinnen. - Die Klosterküche ist seit Jahren nicht mehr besetzt; es gibt
keine Schwester mehr, die als Küchenschwester arbeiten will. Die Kranken und
alten Schwestern, die bisher in der Gemeinschaft leben konnten, wenn auch
abgetrennt vom übrigen Konvent und nur noch von „externem Pflegepersonal“
versorgt, werden in einem auswärtigen Pflegeheim untergebracht, das über eine
Stunde Autofahrt entfernt von der bisherigen Heimat liegt. Auch diese
notwendige Arbeit wollen jüngere Schwestern nicht leisten; dafür sind sie nicht
in das Kloster eingetreten. Die jungen Schwestern wollen etwas werden und etwas
Großes leisten. Sie studieren z. B.
Sozialarbeit, Pädagogik und natürlich Theologie. – Dies ist zugegebenermaßen
keine neue Tendenz. Bereits in den siebziger Jahren war ähnliches
festzustellen. Doch erst jetzt, wo die „starken Jahrgänge“ nicht mehr in der
Lage sind, das bisher gewohnte Alltagsleben aufrecht zu erhalten, bricht alles
zusammen.
Also, „die
Entscheidungsmacht liegt bei den Nutzern“, sagte Pater Ulrich Engel O.P. Und so
scheint es mir, dass heutzutage das Klosterleben in Deutschland ein Wunschkonzert
ist.
Aber Gott sei Dank! – Es gibt noch opferbereite Katholiken, Männer und Frauen, die sich
ganz und ohne Vorbehalte, Gott ausliefern. Das sind jene, die nicht fragen: „was
kriege ich, wenn ich eintrete; wie kann ich mich verwirklichen?“, sondern
jene, die sagen „hier bin ich Herr, mach
mit mir was Du willst“.
QUELLE Ordensoberenkonferenz
QUELLE Ordensoberenkonferenz
Es soll auch vereinzelt noch welche geben, die fragen, wo ist hier im Orden der in den Augen der Menschen niedrigste "Job" (post-modern gesprochen), den ich im Gehorsam (post-modern kirchlich unbekanntes Wort, das aber alle Heiligen kannten) verrichten kann, denn der ist in den Augen Gottes der verdienstlichste.
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