„Fassungslos stehen wir vor
einer Kirche, die nun nach vielen Abstiegen in immer weitere Sakrilegien von
einem Menschen namens Franziskus geführt wird, der mit fast jedem Wort
verdunkelt, verunklart und verdreht, was bisher gelehrt wurde und was vor allem
in der Heiligen Schrift bezeugt ist. Nachdem heuer in Rom sogar offiziell das
Sakrament der Ehe, für dessen Gültigkeit in früheren Jahrhunderten Männer zu
Märtyrern wurden, aufgelöst wird, ist nun auch noch der letzte fromme Katholik
aus seiner Papstseligkeit erwacht und versteht die Welt nicht mehr.
Wie immer er es durchdenkt –
etwas kann nicht stimmen mit dem Dogma von 1870, und sei es auch nur dessen
haltlose Einseitigkeit und penetrant-absolutistische Interpretation.“
Lesen Sie den ganzen lesens- und
bedenkenswerten Artikel
bei „Zeitschnur“
Lieber Jos, liebe Zeitschnur,
AntwortenLöschennachdem ich mal wieder über einen Beitrag auf etnunc auf einen Artikel bei Zeitschnur aufmerksam geworden bin, bin ich so frei, meinen Kommentar dazu auf Euer beider Blogs hochzuladen. (Was wegen der 4.096-Zeichen-Obergrenze nicht auf einen Rutsch geht, sorry … ich versuch’s mal mit Stückelungen …).
Allerdings will ich gleich die Karten offen auf den Tisch legen, dass ich angesichts der Länge des Artikels zum einen Respekt vor Michael zeige, der sich die Stunden aufmerksamen Lesens genommen hat, zum anderen aber bekenne, dass mir das schlicht unmöglich ist. Von einer fachgerechten Antwort auf die ungezählten Einzelpunkte und den zwischen ihnen hergestellten Beziehungen ganz zu schweigen: das übersteigt bei weitem meine Kompetenz und meine Möglichkeiten.
Warum ich mir dennoch einen Kommentar erlaube? Weil mich die Zwischenüberschrift bei Jos, die mir wie eine Schlussfolgerung aus Zeitschnurs Artikel erschien, ehrlich gesagt, erschreckt hat aufhorchen lassen:
„Offenbar ist nun die Zeit gekommen, zu erkennen, dass die „Unfehlbarkeit des Papstes“ zu absurden Situationen führt.“
Was ist denn so eine offenbar absurde Situation? Ich gönne es mir ja, eine gesunde Nachrichtendiät zu pflegen, insofern mag noch nicht bis zu mir durchgedrungen sein, falls Papst Franziskus just heute Morgen eine ex cathedra Entscheidung verkündet haben sollte. Aber bis dahin ist mir dergleichen unter dem aktuellen Pontifikat nichts bekannt. Euch etwa?
Worin besteht Eurer – bzw. müsste ich direkt Dich, Jos, ansprechen: Deiner Meinung nach, die Absurdität? Der Papst kann den lieben langen Tag, bei Bedarf gerne auch noch die Nacht dazu, erzählen, schreiben, erklären, dozieren was er will. Auch wenn er Papst ist, tangiert das nicht allein wegen seines Papstseins automatisch das, was mit der päpstlichen Unfehlbarkeit gemeint ist. Spannend würde es erst in dem Moment, wenn er als Papst in Glaubens- und Sittenfragen eine für die ganze Kirche verbindliche Entscheidung treffen und unter den erforderlichen Formvorschriften verkünden wollte. So ist mein Verständnis des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit.
Unter welch’ möglicher Weise abenteuerlichen Umständen, die im Artikel erwähnt werden, auch immer das Dogma zustande gekommen sein mag, hat es – und das scheint mir nun wiederum offenbar zu sein – den Rang eines gültigen Dogmas inne. Haben wir nicht bei unserer Taufe versprochen, alles für wahr zu halten, was uns die Kirche zu glauben, d.h. als für wahr zu halten vorlegt – und erneuern wir nicht auch jetzt als Erwachsene regelmäßig dieses Versprechen, das einst unsere Taufpaten für uns abgelegt haben (sofern wir die Taufe bereits als Kind empfangen durften)?
Was ist denn, rein menschlich gedacht, unmöglicher für wahr zu halten: dass Gott für eine ganze Gemeinschaft über allein bis heute schon Jahrtausende hinweg sicherstellt, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden – oder dass er das hoffentlich und doch wenigstens nur für ein einziges kleines Menschlein, den jeweiligen Papst, schafft??
Stellen wir jetzt erschreckt fest, dass wir das mit unserem Taufversprechen so genau und ganz so wörtlich dann ja vielleicht doch nicht gemeint haben, denn Jesus wandle ja nicht mehr unter uns und wer könne sich denn schon auf Menschen, sprich: die Kirche, verlassen? Aber: ist die Kirche eine menschliche oder eine göttliche Einrichtung? Eben: wäre die Kirche eine rein menschliche Einrichtung, wäre dieses unser Taufversprechen bereits die Absurdität schlechthin.
(Fortsetzung folgt ...)
(... Fortsetzung)
AntwortenLöschenKommen wir hier nicht an den Kernpunkt dessen, was es heißt zu glauben? An einen sich offenbarenden Gott zu glauben? Dazu ist uns die Kirche geschenkt, dass sie uns – an allen Orten und zu allen Zeiten = für alle Menschen – den sicheren Glauben lehrt. Auch das glauben wir doch ausschließlich aufgrund dessen, dass wir an einen sich offenbarenden Gott glauben. Dass wir glauben, dass der Mensch diesen Gott erkennen kann und dass wir glauben, dass das alles durchaus sehr wohl vernünftig ist. Was uns Gott offenbart, glauben wir auf seine Autorität hin. Auch das ist nicht unvernünftig. Genauso wenig, wie viele der uns von Gott offenbarten Wahrheiten den menschlichen Verstand übersteigen, z.B. das Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes selbst.
Es mag unter Umständen eine wertvolle Arbeit sein, menschliche Schwächen und Versagen nicht unter den Teppich zu kehren, genauso wenig wie Petrus je sein Versagen verleugnet hatte. Außerdem schrieb, ich meine, Paulus einmal, dass wir jedem Rede und Antwort stehen sollen über die Hoffnung, die uns erfüllt. Das setzt den Glauben natürlich voraus. Insofern ist es ein Zeugnis der Glaubwürdigkeit, menschliches Versagen, menschliche Schwäche, nicht vertuschen zu wollen.
Wenn wir dabei jedoch stehen bleiben würden, wäre die Welt ein trostloser Platz und gäbe es keinen Grund zur Hoffnung. Hoffnung besteht doch nur dadurch, dass wir an einen Gott glauben, der sogar nachdem die Erbsünde auf der Menschheit lastet, sie nicht verloren gehen lassen will – und gerade deswegen zu unserer Erlösung Mensch geworden ist. Gerade darin offenbart sich doch Gottes Größe schlechthin, dass er auch trotz unserer Sünden alles zum Guten zu lenken vermag.
Ein Gott, der seinem schwachen Werkzeug verspricht: alles, was Du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was Du auf Erden lösen wirst, wird auch auf Erden gelöst sein – ein solcher Gott kriegt nicht so schnell kalte Füße, wenn dieser sein Stellvertreter in dieser seiner Funktion eigentlich nichts anderes, sprich: nix Neues aussagt mit dem Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit. OK, zugegeben, das mag theologisch jetzt etwas verkürzt sein, aber ich komme wieder zurück auf die eine und, mir scheint, entscheidende Frage:
Glauben wir – oder glauben wir nicht?
Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!
Er schenke uns allen ein gutes, reich gesegnetes und glaubensfrohes neues Jahr!
Viele Grüße,
Iris
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
LöschenLiebe Iris!
AntwortenLöschenDein Zitat: "Worin besteht [...] die Absurdität? Der Papst kann den lieben langen Tag, bei Bedarf gerne auch noch die Nacht dazu, erzählen, schreiben, erklären, dozieren was er will. Auch wenn er Papst ist, tangiert das nicht allein wegen seines Papstseins automatisch das, was mit der päpstlichen Unfehlbarkeit gemeint ist. Spannend würde es erst in dem Moment, wenn er als Papst in Glaubens- und Sittenfragen eine für die ganze Kirche verbindliche Entscheidung treffen und unter den erforderlichen Formvorschriften verkünden wollte. So ist mein Verständnis des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit."
Natürlich geht es bein Unfehlbarkeitsdogma um verbindliche Entscheidungen in Glaubensdingen, also um das, was Ex-Kathedra verkündet wird. Doch um den Glauben der Kirche, der aus zweitausend Jahren Überlieferung besteht, aus den Angeln zu heben, genügt es heutzutage auch, einfach nicht den Papststuhl, die Kathedra, zu besteigen und dafür unablässig Dinge zu verkünden, die offenbar doch nicht immer ganz der katholischen Lehre entsprechen. Sagen wir es so: Es genügt, dass die Ehe hinterfragt wird, am Priestertum herum spekuliert wird, die Morallehre sich für alle möglichen unmoralischen Sachen öffnen soll, ja sogar bis hin zu der Aussage des Papstes: wer bin ich, dass ich dazu etwas sage oder jemanden richte. Mit so vielen Äußerungen in diesen Bereichen wurden scheinbar neue Türen geöffnet für kaum mehr aufzuhaltende und kontrollierbare Verirrungen. -
Insofern ist es unabdingbar, dass der oberste Hirte, der Papst, in unzweideutiger Form Stellung bezieht, was er aber nicht tut. Stattdessen redet er unablässig mit allen möglichen Leuten über alle möglichen Ding... ja er redet sich ... und die Kirche um Kopf und Kragen.
Lieber Jos,
Löschenund fällt damit seinen eigenen Leuten in den Rücken – und nicht nur der Papst: die katholische Kirche, wie sie zumindest hierzulande auftritt und wahrgenommen wird bzw. nicht mehr wahrgenommen wird – genau wie Du schreibst: etwas nicht zu tun, ist auch eine Tat.
Durch jahrzehntelanges Stillschweigen hat sich unsere Gesellschaft verändert. Die Nichte einer Freundin, eine junge Frau am Anfang ihres Berufslebens, sagte vor einiger Zeit nur ganz trocken zu ihr: unsere Gesellschaft sei nicht christlich. Wir alle erfahren immer häufiger die Folgen. Ich erlebe es fast schon als Alltäglichkeit, dass die praktischen Konsequenzen meines katholischen Glaubens immer häufiger auf im mildesten Fall überraschte, durchaus aber auch verärgerte Verständnislosigkeit stoßen: ob es um Sonn- und Feiertagsschutz am Arbeitsplatz geht, unklare Meditations- bis eindeutige Yoga-Elemente in medizinischen Therapien oder darum, eine Einladung zur Hochzeit ausschlagen zu müssen usw. usf.
Was alles noch vergleichsweise harmlos ist. Es ist einfach bestürzend, z.B. dass staatliche Eingriffe über Lehrpläne in die Glaubens- und Moralvorstellungen nicht nur christlicher Familien kein Thema mehr sind. Oder z.B. auch die weltweiten Christenverfolgungen: in der Öffentlichkeit kein Thema. Wir können nur sehen, dass Gott diese Entwicklung zugelassen hat. Wir wissen nicht, warum. Wie viele Menschen sind gerade an dieser innerkirchlichen Entwicklung zerbrochen. Wie viele haben deswegen mit der Kirche gebrochen. Und wir wissen nicht, wann das alles ein Ende haben wird.
„Herr, rette uns, wir gehen zugrunde.“ Du, der Du den glimmenden Docht nicht löschst und das geknickte Rohr nicht brichst – warum schweigst Du? Hast Du nicht versprochen, dass Du alles gewähren wirst, um was wir den Vater in Deinem Namen bitten? Was könnte Deinem Namen angemessener sein als die Rettung der Seelen, zumal der Schutz Deiner Gläubigen? Wie lange beten wir schon – und nicht nur zwei oder drei. In jeder Heiligen Messe betet die Kirche um Eintracht und Frieden für sich. Das Gebet der Kirche, Herr, das ist Dein Gebet. Das Wort, das von Dir ausgeht, es bleibt nicht wirkungslos. Alles, was Du willst, vollbringst Du. Und Du willst doch das Heil aller Seelen. Wie soll es gehen, ohne die Kirche? Du selbst hast es doch so eingerichtet. Hast Du nicht versprochen, dass die, die auf Dich hoffen, nicht vor Scham erröten müssen? Betet nicht die Kirche darum, dass die Heiden nicht spotten können sollen, „Wo ist euer Gott?“?!
Jos, ich glaube, dass die ganze Kirche an einem Punkt steht, wie es vielleicht jeder einzelne Mensch, so wie Job damals, in seinem Leben früher oder später, mehr oder weniger häufig, erfährt – und wir aus der Tiefe unserer Seele nur noch dieses eine Gebet zustande bringen: „Auch wenn er mich tötet, will ich auf ihn hoffen.“ Ja, vielleicht ist es nur noch das stumme Ringen darum, nicht diesen letzten Hoffnungsschimmer auch noch fahren zu lassen.
Wir haben nur diesen einen Gott, diese eine Kirche, diesen einen Glauben. Gerade weil die Dunkelheit so dunkel ist, müssen wir uns umso fester daran halten – damit wir nicht zugrunde gehen. Das ist keine Gefühlssache, sondern nüchterne Logik, basierend auf nüchternen Fakten.
„Herr, zu wem sollen wir gehen: Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Danke für Deine Offenheit auch einem kontroversen Kommentar gegenüber, das ist nicht selbstverständlich!
Am Fest des allerheiligsten Namens Jesu, im Jahre des Herrn 2016, das uns allen ein Jahr des Heiles werden möge!
Viele Grüße,
Iris