Man kann sich fragen, warum dies geschieht.
Unabhängig von dieser Frage scheint aber, dass das, was der Konzilstheologe Hans Küng damals geschrieben hat, die Bestätigung dessen ist, was Papst Benedikt XVI. im Februar d. J. sagte:
Unabhängig von dieser Frage scheint aber, dass das, was der Konzilstheologe Hans Küng damals geschrieben hat, die Bestätigung dessen ist, was Papst Benedikt XVI. im Februar d. J. sagte:
„Es gab das Konzil der Väter -
das wahre Konzil - aber es gab auch das Konzil der Medien. Das war fast
ein Konzil an und für sich selbst, und die Welt nahm das Konzil durch dieses
Konzil der Medien wahr. So war das Konzil, das unmittelbar und wirkungsvoll zu
den Menschen durchkam, das der Medien und nicht das der Väter.
Und während dessen entfaltete
sich das Konzil der Väter innerhalb des Glaubens, als ein Konzil des Glaubens,
das nach Einsicht suchte und das die Zeichen Gottes für diese Zeit sehen und
verstehen wollte, das den Herausforderungen Gottes für diese Zeit gerecht
werden wollte, um die Worte für heute und morgen zu finden.
Und während sich so das ganze
Konzil, wie ich schon sagte, innerhalb des Glaubens bewegte, gleichsam als
fides quaerens intellectum, fand das Konzil der Journalisten natürlich nicht
in der Welt des Glaubens statt, sondern in den Kategorien der heutigen Medien,
also außerhalb des Glaubens und mit einer anderen Hermeneutik. Das war die
Hermeneutik des Meinungskampfes.
Die Medien sahen das Konzil
als einen politischen Kampf, als einen Machtkampf zwischen verschiedenen
Strömungen innerhalb der Kirche. Es war offensichtlich, daß die Medien
jeweils die Seite unterstützen würde, die am besten in ihr Weltbild passte.“
+ + +
(Hervorhebungen von mir)
Über den Gottesdienst schrieb Küng 1966
(Hervorhebungen von mir)
Über den Gottesdienst schrieb Küng 1966
In
der Vergangenheit:
Die
katholische Liturgie war eine in einer unverständlichen Fremdsprache gehaltene
Klerikerliturgie, der das Volk passiv „beiwohnte”. Latinisiert und romanisiert
spielte sie sich vor allem in bombastischen „Hochämtern” und in „Winkelmessen”
ohne Volk ab. Schriftlesung und Predigt wurden vernachlässigt. Die liturgische
Erneuerung setzte zwischen den beiden Weltkriegen ein.
In
Zukunft:
1.
Gottesdienst des ganzen priesterlichen Volkes: Gemeinschaft betont durch
verständliche Gestaltung, aktive Teilnahme aller durch gemeinsames Beten,
Singen (Psalmengesang) und Essen des Herrenleibes; Privatmessen zurückgedrängt
(Konzelebration mehrerer Priester möglich), gemeinsame Feier grundsätzlich
vorzuziehen; Laienkelch unter bestimmten Umständen gestattet.
2.
Hören auf das Wort Gottes: Verkündigung betont durch verständliche Lesung der
Schrift nach einer neuen, abwechslungsreicheren Perikopenordnung; Predigt in jedem
Sonntagsgottesdienst; Wiederherstellung des Wortgottesdienstes auch unabhängig
von der Eucharistiefeier (u. U. von Laien geleitet); Durchdringung der ganzen
Liturgie mit dem Geist der Bibel.
3.
Anpassung an die Nationen: sukzessive Einführung der Volkssprache; Vielfalt in
der Gestaltung des Gottesdienstes; Mitzuständigkeit der Landepiskopate für die
Ordnung der Liturgie.
4.
Vereinfachung und Konzentration auf das Wesentliche: alle Riten revidiert,
vereinfacht, gesäubert, verständlicher gemacht und auf das Zentrale hin ausgerichtet
(Abendmahl!).
5.
Reform der Liturgie der Sakramente (besonders Revision des Taufritus), des Kirchenjahres
(Zusammenlegung der Heiligenfeste), des Priestergebetes (verkürztes Brevier in
der Volkssprache).
Quelle:
KARMEL-KONTAKT,
Rundbrief für den Freundeskreis der Karmeliten,
Ostern
2013 / Nr. 114, Seite 4
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