Die Abtei von Casamari, in
der Gemeinde Veroli (Frosinone, südöstlich von Rom) gelegen, gehört zum
Zisterzienserorden von der allgemeinen Observanz. Die Abtei wurde ab 1150 auf
dem Gebiet eines alten Benediktinerklosters nach dem Plan der ursprünglichen
Zisterzienser-Architektur errichtet. Dieser grandiose Klosterkomplex kann auch
noch heute zum Teil besichtigt werden. Casamari ist sicher ein Juwel unter den
Zisterzienserklostern.
Ein Klima der Angst legte
sich im Frühjahr 1799 über das ganze Land. Die Nachrichten von Morden und
Verwüstungen durch die Französisch Soldaten endeten nicht, als diese immer
näher heran kamen. Schließlich zogen die Truppen an dem Dorf vorbei und die
Bewohner dachten schon, die Gefahr sei vorbei. Jedoch folgte unbemerkt noch eine Gruppe von Nachzüglern, etwa
zwanzig französische Soldaten.
Es war der 13. Mai 1799
Die Kommunität der
Zisterziensermönche von Casamari stand unter der Leitung von Pater Prior Simeon
Cardon, einem französischen
Zisterzienser. Er war seinen Mönchen ein guter geistlicher Vater und lebte
ihnen mit seinem lebendigen Beispiel die Spiritualität des Ordens vor.
Gerade sangen die Mönche
das Nachtgebet der Kirche, die
„Komplet", um danach in die große Stille, das nächtliche Stillschweigen,
einzutreten, als die Horde in die Abtei und in den Mönchschor einbrachen. Die wehrlosen Mönche waren voller Angst und
Verzweiflung. Einige unter ihnen konnten, geschützt durch die Dunkelheit der
Nacht, flüchten. Den anderen drohten Blut und Tod.
Noch sechs Mönche befanden
sich in der Kirche. Tapfer und heldenhaft stellten sie sich den Verwüstungen
der Verbrecher entgegen. Die Soldaten machten ihrem atheistischen Ärger
darüber, dass sie kein Geld und keine Wertsachen fanden, Luft. Die sechs
Zisterzienser zeigten sich als wahre Verteidiger der Heiligen Eucharistie. Sie
versuchten, das heilige Ziborium zu verstecken und die Heilige Kommunion vor
der Schändung zu bewahren. Doch die Ungläubigen zerstreuten die konsekrierten
Hostien auf dem Altar und über die Erde. Gleichzeitig attachierten sie die
Mönche mit Säbeln, Bajonetten und Musketen und töteten sie schließlich.
Die Leichen der sechs
Märtyrer wurden von einigen Brüdern, die unter großen Gefahren wieder
zurückkehrten, begraben. Ihre Reliquien ruhen in der Abteikirche.
Pater Simeon Cardon
(Prior),
Pater Domenico Zawrel,
Frater Maturino Pitri,
Frater Albertino
Maisonade,
Frater Modesto Burgen,
Frater Zosimo Brambat.
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Einige Gemälde von Mario
Barberis
sind im Museum der Abtei ausgestellt.
Sie zeigen Phasen des
Martyriums der sechs Mönche,
die das Vollalter Christi erreicht hatten.
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