Ich war fast siebzehn
Jahre alt.
Es war der „Tag der
Schüler und Studenten" – bei uns ein Tag im Frühling, bei Euch ist dann Herbst.
Bevor ich mich zum Fest begab, bin ich bei meiner Pfarrgemeinde vorbeigegangen und
begegnete dort einem Priester, den ich nicht kannte.
Und da verspürte ich das Bedürfnis,
zu beichten.
Es war für mich die Erfahrung
einer Begegnung:
Ich fand jemanden, der auf
mich wartete.
Doch ich weiß nicht, was
geschehen ist, ich erinnere mich nicht mehr, ich weiß wirklich nicht, warum es
jener Priester war, den ich nicht kannte, warum ich diesen Wunsch verspürt hatte,
zu beichten.
Doch die Wahrheit ist, dass
jemand auf mich wartete.
Er wartete schon seit
geraumer Zeit auf mich.
Nach der Beichte spürte
ich,
dass sich etwas verändert hatte.
Ich war nicht mehr
derselbe.
Ich hatte wirklich etwas
wie eine Stimme gehört, einen Ruf: Ich war überzeugt, dass ich Priester werden
müsste. Diese Erfahrung im Glauben ist wichtig. Wir sagen, dass wir Gott suchen
müssen, dass wir zu Ihm gehen müssen, um Ihn um Vergebung zu bitten, doch wenn
wir hingehen, dann wartet Er schon auf uns, ist Er der Erste!
Auf spanisch haben wir ein
Wort, das dies gut zum Ausdruck bringt: Der Herr kommt uns immer zuvor
(„primerea"), Er ist immer der Erste, Er wartet schon auf uns! Und das ist
wirklich eine große Gnade: jemanden zu treffen, der schon auf dich wartet.
Du gehst als Sünder hin,
doch Er wartet schon auf dich, um dir zu vergeben. Das ist die Erfahrung, die
die Propheten Israels mit den Worten beschreiben, dass der Herr wie ein Mandelzweig
sei, die erste Blüte des Frühlings (vgl. Jer 1,11-12). Bevor die anderen Blüten
hervorkommen, ist Er da: Er, der wartet.
Der Herr erwartet uns. Und
wenn wir Ihn suchen, dann finden wir diese Wirklichkeit vor: dass Er auf uns
wartet, um uns zu empfangen, um uns Seine Liebe zu schenken.
Das erstaunt Dein Herz so
sehr,
dass du es kaum glauben
kannst,
und so wächst der Glaube!
Durch die Begegnung mit
einer Person,
durch die Begegnung mit
dem Herrn.“
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