„Wir sind nicht die Ersten, die versuchen, dem Tod ein
Schnippchen zu schlagen. Wir sind aber die Ersten die massenhaft von der Klippe
springen sollen, und zwar plötzlich.
Auf einmal wird uns der Tod angepriesen, als ob er im
Dutzend billiger wäre. Als ob es sich leichter stürbe, wenn wir uns früher dazu
entschließen könnten. Als ob uns die Sterbehilfe nicht tot, sondern glücklich
machen würde.“
„Offenbar würde es große,
nicht vorhandene Mittel erfordern, die starken Jahrgänge der von 1950 bis 1970 Geborenen mit dem heute
üblichen Standard bis in den natürlichen Tod zu begleiten und über die Jahre
2020 oder 2030 hinaus die Hälfte aller medizinischen Kosten für die letzten
Lebensjahre aufzuwenden."
Bis 2050 drohe Deutschland
„eine Finanzierungslücke von zwei Billionen Euro".
Angesichts dieses
drohenden Notstands sei es angebracht, „über alternative Versorgungsformen zumindest nachzudenken", zitiert
Landt einen Abgeordneten der Regierungskoalition.
Ende 2012 hatte
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit
dem die gewerbsmäßige Suizidhilfe unter Strafe gestellt werden sollte, der aber
alle anderen Formen der Beihilfe aufgewertet
und Ärzte und Pfleger in bestimmten
Situationen straffrei gestellt hätte.
„Sterbehilfe ist Euthanasie an Depressiven, (...) und womöglich bald an
jedem, der dieser Gesellschaft noch irgendwie zur Last fällt", stellt
Krause Landt klar.
„Die organisierte Sterbehilfe wird nicht
nur indirekt erlaubt; sie beantragt den Status der Gemeinnützigkeit und
erhält ihn auch. Natürlich heißt die Sterbehilfe genauso wenig,Tötung auf
Verlangen' wie sie ,Euthanasie' heißt. Sie heißt ,Sterbehiife', weil Tötung auf Verlangen strafbar ist und Euthanasie
vorbelastet. Durch das Verbot der gewerblichen Sterbehilfe macht die private Sterbehilfe einen großen Schritt
nach vorn, statt dass sie im Hinblick auf ihre Nähe zur Tötung auf Verlangen schlicht
verboten würde."
(Aus: Stefan Rehder, „Das
Verbrechen von morgen braucht keine Lager“, DT 54,2013)
+ + +
Andreas Krause Landt: Wir
sollen sterben wollen. Warum die Mitwirkung am Suizid verboten werden muss.
Edition Sonderwege. Manuscriptum Verlagsbuchandlung Thomas Hoof KG, Leipzig
2013, 200 Seiten, EUR 14,90
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen