Dismas wird in der
katholischen Kirche als Heiliger verehrt, obwohl uns die Heilige Schrift sagt,
dass er ein Dieb war. Er wurde mit Jesus zusammen gekreuzigt. Doch er
widersetzte sich dem dritten Mann, der mit ihnen zusammen gekreuzigt wurde, der
Jesus beleidigte. Dismas bekehrte sich am Kreuz. Es ist so gut wie nichts über
ihn bekannt. Er wird wohl in seinem Leben keine heroischen Tugenden der
Heiligkeit begangen haben. Und trotzdem sind wir sicher, dass er jetzt in der
Herrlichkeit aller Heiligen ist, da er seine Sünden bereute und in der Gnade
Gottes starb. Dismas – ein Heiliger.
Der Tag des Gerichtes ist
der Tag der Entscheidung. Wir werden Heilige erkennen, die wir im Leben als
nicht „besonders heilig" angesehen haben. Und wir werden Verdammte erkennen,
die uns im Leben ganz eifrig und fromm vorgekommen sind. - Was wissen wir denn
über die Menschen? Nur Gott kennt wirklich das Innere, die Seele eines jeden
Menschen; er alleine ist in der Lage richtig zu urteilen. Er ist der gerechte
Richter.
Viele Menschen scheinen in
ihrem Leben für uns nicht richtig zu handeln, falsch zu sein, zu sündigen.
Vielleicht haben sie aber im guten Glauben gehandelt es richtig und gut zu
machen. Kann es nicht dann sogar verdienstvoll für sie sein?
Ich sollte nicht urteilen.
Ich sollte es Gott überlassen zu urteilen. Vielleicht senkt er mir dafür seinen
Frieden in mein Herz.
Wir werden sicher niemals
alle gemeinsam allen Eigenschaften der Heiligen, das, was sie gesagt,
geschrieben und getan haben, zustimmen können. Vieles in deren Leben wurde aus
deren je eigenen Situation heraus getan. Ist es bei uns anders? So reif wie wir
uns manchmal vorkommen mögen: sind wir etwa Heilige? Lesen wir die
Lebensgeschichten der heiligen Männer und Frauen aller Jahrhunderte. Was werden
wir dabei erleben? Vor allem werden wir nur das erkennen, was uns überliefert
wurde. Heutzutage ist über die Menschen viel mehr bekannt als früher. Doch was
wissen wir wirklich von ihnen?
Hat schon jemand einmal davon
gehört, dass ein Wunder nach einem Anruf von Herodes, Judas, Stalin, Hitler....
geschehen ist? In der Regel werden Heilige erst dann heilig gesprochen, wenn ein
Wunder geschehen sind; oder besser gesagt, Gott muss einige Wunder auf ihre
Fürbitte hin gewirkt haben. Vielleicht ist die aktuelle Heiligsprechung ohne
ein Wunder erfolgt. Vielleicht. Regeln wurden außer Kraft gesetzt. Ja. Dennoch:
Wir glauben an den heiligen Geist, die heilige katholische Kirche und an die Gemeinschaft
der Heiligen; wir glauben an die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der
Toten und an das ewige Leben. Amen.
Die katholische Theologie lehrt
uns, dass das Faktum der Heiligsprechung unfehlbar ist. Dieses „Geheimnis“ zu
akzeptieren sollte allen Katholiken möglich sein. Ein kanonisierter Heiliger
wird von der ganzen Kirche verehrt und um Fürbitte angerufen. Auch andere „heiligmäßige“
Personen können angefleht werden, aber solange sie nicht kanonisiert sind, kann
die Kirche eine solche Verehrung nicht unterstützen.
Auch wenn viele an der
Kirche, am Papst und den Bischöfen zweifeln: es ist die Kirche Jesu Christi,
errichtet auf dem Felsen Petri. Wir beten zu Jesus Christus, unserem Heiland
und Gott, und wir verehren die Fürsprecherin, Miterlöserin und Gottesmutter
Maria. Wir empfehlen uns und die armen Seelen den Engeln. Und wir bitten auch
die Heiligen um Fürsprache und Beistand; hierzu ist ein jeder frei selbst zu
entscheiden, wen er besonders anfleht. Wichtig ist, dass wir flehen, dass wir
bitten und beten.
Herr, Vergib uns unsere
Schuld,
wie auch wir vergeben!
Amen.
Heute ist das Fest der
heiligen Kirchenlehrerin Katharina von Siena. Sie lebte in unsäglichen
kirchlichen Zuständen. Aber sie blieb katholisch, sie glaubte, sie betete, sie
opferte und büßte. Katharina lebte für Gott und seine Kirche.
In einem Brief
schrieb sie:
„Und ich sage euch, dass
Gott will und es so befohlen hat, dass wenn jene Hirten und der Christus auf
Erden, statt ein guter und wohlwollender Vater, auch ein eingefleischter Teufel
wären, wir ihm untergeben und gehorsam sein müssten, als dem Stellvertreter von
Christus, der es so will.“
Heilige Kirchenlehrerin
Katharina:
Hilf deiner Kirche,
hilf dem Papst und den
Bischöfen,
hilf uns!
Vergelt's Gott für diese Worte.
AntwortenLöschen