Das Grab, darin man
Christus gelegt,
der ausgelitten hat und
gestorben ist,
das Loch, eilig für ihn
entsiegelt,
damit er seine Nacht dort
schlafe,
ehe er als Durchbohrter
auferstehe und zum Vater
aufsteige –
das ist nicht nur ein neues
Grab,
es ist mein Fleisch,
es ist dein Geschöpf, der
Mensch,
der tiefer ist als die
Erde!
Jetzt, da sein Herz offen
steht,
da seine Hände durchbohrt
sind,
gibt es kein Kreuz mehr bei
uns,
auf das sein Leib nicht
passt,
gibt es keine Sünde mehr in
uns,
der nicht eine Wunde
entspricht!
Komm also zu uns von dem
Altar,
wo du verborgen bist,
Erlöser der Welt!
O Herr, wie steht dir dein
Geschöpf nun offen,
wie ward es abgrundtief!
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
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