Hier geht das Leiden zu
Ende,
es schließt sich an das
Mit-Leiden.
Christus ist nicht mehr auf
dem Kreuz,
er ist bei Maria,
die ihn empfangen hat.
Wie sie ihn angenommen hat,
als er ihr verheißen ward,
so empfängt sie ihn, da er
vollbracht hat.
Vor den Augen aller hat
Christus gelitten,
jetzt ist er aufs Neue im
Schoße seiner Mutter verborgen.
Für immer birgt die Kirche
den Vielgeliebten
in ihren Armen.
Was Gottes, was Mutter ist
und
Was der Mensch getan –
All das umhüllt sie
Für immer mit ihrem Mantel-
Sie hat ihn genommen,
sie schaut, sie tastet, sie
betet, sie weint, sie bewundert!
Sie ist das Leichentuch und
der Balsam,
sie ist die Begräbnisstätte
und die Myrrhe,
sie ist der Priester und
der Altar,
das Gefäß und der
Abendmahlssaal.
Hier endet das Kreuz,
der Tabernakel beginnt.
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
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