Es ist nicht der Stein
unter dem Fuß,
noch der Halfter, der zu
stark angezogen wird -
die Seele ist es, die
plötzlich versagt.
O unseres Weges Mitte!
O Fall, den man ohne
Vorbedacht begeht!
Wenn der Magnet keinen Pol
mehr hat
und der Glaube keinen
festen Himmel mehr,
weil der Weg so weit ist
und das Ziel so fern,
weil man ganz allein ist
und ohne jeden Trost!
Länge der Zeit. Geheimer
Widerwille,
der stetig anwächst gegen
das unbeugsame Gebot
und gegen den Gefährten aus
Holz!
Darum streckt man beide
Arme zugleich aus
wie jemand, der schwimmen
will,
nicht allein auf die Knie
fällt man,
sondern auf das Gesicht.
Freilich ist es der Körper,
der fällt, doch die Seele
hat zu gleicher Zeit
zugestimmt, -
Rette uns vor dem zweiten
Falle,
den man so leicht
aus Überdruss begeht!
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
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