Das monastische Werk Dom Muards
enthält nichts Originelles. „Wir wollen uns", sagte er, „an das Leben der antiken
Mönche halten, an das Leben in Armut, Demut und Abtötung. Die Regel des hl.
Benedikt legt uns dieses Leben in Vollendung vor." Er hatte nicht die
Absicht, eine neue Form des Ordenslebens zu schaffen, sondern wollte einfach
nur zur Benediktsregel in ihrer ursprünglichen Einfachheit zurückkehren. „Er
wollte keine neue Variante des Benediktinerordens gründen" erklärt Dom Romain
näher, „sondern er hat die Regel so genommen, wie sie ist, und sie, soweit möglich,
in ihrer ursprünglichen Strenge befolgen wollen."
Die geistlichen Söhne von
Dom Jean-Baptiste Muard waren sicherlich über viele Generationen hinweg die
Mönche seines Klosters La Pierre-qui-vire. Doch sie ließen sich, wie viele
andere Orden und Kongregationen auch, vom Geist der nachkonziliaren
Erneuerungen anstecken und verwarfen sein großes Erbe. Dieses Erbe haben
inzwischen eine neue benediktinische Bewegung aufgenommen und führen mit Eifer
das Werk Dom Muards fort: Die französischen Benediktinermönche von Bellaigue
werden bald das Eifelkloster Reichenstein besiedeln und auch in Deutschland das
benediktinische Leben erneuern und somit wiederbegründen.
Diese Mönche, die der Herr
ins Kloster geführt hat, mögen stets treu bleiben, wie es Dom Muard war,
als er, aus Begeisterung für Christus, alles hinter sich ließ, um ihm in die
Wüste zu folgen. Mögen auch heutige Mönche, unterstützt von seiner Fürsprache
und beseelt von seinem Eifer, imstande sein, sich wie er, dem Werk der Erlösung
der Welt zu widmen, am meisten durch die Armut und Demut des Kreuzes, mit einem
Leben des Gebets, das ganz mit Christus in Gott verborgen ist, und dazu „das
Herz Jesu genügen!".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen