Endlich bekenne ich ganz allgemein: Ich habe nichts zu schaffen mit dem
Irrtum, der die Modernisten glauben lässt, die heilige Überlieferung enthalte
nichts Göttliches, oder, was noch viel schlimmer ist, der sie zu einer
pantheistischen Deutung der Überlieferung führt, so dass nichts mehr
übrigbleibt als die nackte, einfache Tatsache, die in einer Linie steht mit den
gewöhnlichen Geschehnissen der Geschichte, die Tatsache nämlich, dass Menschen
durch ihre eigenen Bemühungen, durch ihre Sorgfalt und Einsicht die von
Christus und seinen Aposteln begonnene Schule in den nachfolgenden
Zeitabschnitten fortsetzten. So halte ich denn fest und bis zum letzten Hauch
meines Lebens werde ich festhalten den Glauben der Väter an die sichere
Gnadengabe der Wahrheit, die in der Nachfolge des bischöflichen Amtes seit den
Aposteln ist, war und immer sein wird, so dass nicht das Glaubensgegenstand
ist, was entsprechend der Kultur eines jeden Zeitabschnittes besser und
passender scheinen könnte, sondern dass niemals
in verschiedener Weise geglaubt, nie anders verstanden wurde die
absolute, unabänderliche Wahrheit, die seit Anfang von den Aposteln gepredigt
wurde.
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Ich gelobe, dass ich das alles getreu, unversehrt und rein
beobachten und unverletzt bewahren, dass ich in der Lehre oder in jeder Art von
Wort und Schrift nie davon abweichen werde. So gelobe ich, so schwöre ich, so
helfe mir Gott und dieses heilige Evangelium Gottes.
Papst Pius X., 1.
September 1910
(vgl. Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der
Lehrverkündigung)
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