Die Liturgie der Messe am heutigen Festtag 1. Klasse.
Die liturgische
Farbe ist weiß; die Stationskirche: St. Peter.
Die
Himmelfahrt
des Heilandes ist die Krönung und Vollendung seines gottmenschlichen
Lebens auf Erden. Unter den Siegesgesängen der vereinigten Himmelschöre
öffnen sich
für ihn die Tore des Himmels; mit seiner verklärten Menschheit,
begleitet von den
Erstlingen der Erlösung: den Vätern aus der Vorhölle, tritt Jesus als
König ein
in die blendende Gottesherrlichkeit. Statt mit der schimpflichen
Dornenkrone
ist er nun mit «Ehre und Herrlichkeit» gekrönt. Er sitzt auf dem
höchsten
Throne und hat von seinem Vater unumschränkte Herrschergewalt erhalten
über
alle Völker der Erde. Als mitleidsvoller, mit unseren Schwachheiten
vertrauter
Hoherpriester zeigt er dem Vater ohne Unterlaß die Wundmale, die er auch
in
seiner Verklärung beibehalten wollte, und bewegt ihn dadurch zum
Erbarmen. Er
ist unser Fürsprecher beim Vater (1 Joh. 2, 1).
Christus zog nicht
allein in den Himmel ein, an seinem Triumphzug nahm die ganze menschliche Natur
teil. «Gott», sagt der hl. Paulus (Eph. 2, 4-6), «hat uns mitbelebt in Christus
und mitauferweckt und in Christus Jesus mitversetzt in den Himmel.» Er ist
nicht allein aufgefahren, er hat nicht allein den Thron der Herrlichkeit
bestiegen, sondern wir mit ihm: «Gottes Sohn hat die mit ihm als Glieder zu
einem Leibe zusammengeschlossenen Gläubigen zur Rechten des Vaters gesetzt»
(hl. Leo der Große). So findet das erhabene Geheimnis der Himmelfahrt seine
Fortsetzung, bis mit der Aufnahme des letzten Auserwählten der mystische Leib
Christi seine Vollendung erreicht haben wird.
Wir wollen uns freuen über den Triumph unsres
göttlichen Heilandes, der nun der «König der Glorie» ist. «Wenn ihr mich
liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe» (Joh. 14, 28). Wir
sollen aber auch selbst ein sehnsüchtiges Verlangen erwecken nach der Seligkeit
des Himmels, unsrer einstigen Heimat. «Was droben ist, suchet, wo Christus ist
zur Rechten des Vaters» (Kol. 3, 1). Beachten wir auch, daß der Heiland vom
Ölberg, der Stätte seines Leidensbeginnes, zum Himmel aufgefahren ist; so müssen
auch wir «durch viele Trübsale ins Himmelreich eingehen» (Act. 14, 22).
Ursprünglich war
die gottesdienstliche Feier der Auffahrt des Herrn mit dem Pfingsttage
verbunden gewesen. Um das Jahr 400 aber war ihr bereits auch ein
eigener Tag geweiht. Als selbständiges Fest gewann es von den ältesten Zeiten
her gerade in der Mutterkirche von Rom eine hervorragende Stellung. War Ostern
das Fest des Sieges Jesu Christi, so erscheint das heutige als das Fest des
triumphierende Einzuges des Ostersiegers in die ewige Lichtstadt des Himmels,
wo er als unser glorreicher Mittler und König thront («Rex gloriæ»). In der
Frühzeit des Kirchenjahres war dieser Tag der Abschluß der großen Feste des
Erlösers. «Die Himmelfahrt Christi ist die Vollendung und Erfüllung aller
seiner übrigen Feste und ein glückseliger Beschluß der ganzen irdischen
Laufbahn des Gottessohnes» (hl. Bernhard, † 1153).
Wir sind um Petrus
geschart (Stationskirche). Mit ihm schauen wir zu dem in den Himmel Erhöhten
auf, an dem wir liebend hängen. Er tröstet uns durch die Versicherung seiner
Wiederkunft (Introitus). Wir verlangen, dem Geiste nach im Himmel zu leben
(Oratio). Lukas und Markus berichten uns die näheren Einzelheiten der
Himmelsfahrt Christi (Lesung, Evangelium). Freudig begrüßen wir Christus als König
(Alleluia, Offertorium) und gehen ihm entgegen, der als verklärter Gottkönig in der
hl. Wandlung zu uns kommt und in uns die Gnaden seiner Himmelfahrt wirkt
(Communio).
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