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Samstag, 14. Mai 2016

„Wer kann schon sagen: ich habe Zeit. - Und ich habe Zeit.“

Am vergangenen Dienstag, dem 10.5.2016, um 10.00 Uhr wurde in der Abteikirche der Trappistenabtei Mariawald das Requiem für Bruder Petrus gefeiert. Danach wurde er auf dem Klosterfriedhof beerdigt.

Am frühen Morgen des Christi-Himmelfahrtstages, dem 5. Mai 2016, ist Bruder Petrus OCSO nach längerer Krankheit im belgischen Seniorenheim „Hof Büttgenbach“ im Alter von 77 Jahren verstorben.

Bruder Petrus, mit bürgerlichem Namen Heinz Emmerichs, wurde am 20. April 1939 in Essen- Altenessen als Sohn eines Bergmanns geboren. Als Elfjähriger verstarb sein Vater mit 43 Jahren bei einem Grubenunglück. Bruder Petrus absolvierte die Lehre eines Elektrikers im Bergbau.

Br. Petrus im Kuhstall
Nach einer Orientierungsphase, die ihn zu mehreren Ordensgemeinschaften führte, trat er am 24.2.1959 in das Kloster Mariawald ein. Am 16.7.1960 erfolgte die Einkleidung und am 15.8.1962, am Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel, die Einfache Profeß. Drei Jahre später, am 15.8.1965, folgte dann die Feierliche Profeß.

Ca. 30 Jahre lang arbeitete Bruder Petrus in den landwirtschaftlichen Betrieben der Abtei, die er mit großem Pflichtbewusstsein bis zur Einstellung der Landwirtschaft leitete. Von 1980 bis zum 23.4.2005 war er Prior der Abtei Mariawald.

Im Frühjahr 2005 zog es Bruder Petrus zu einem eremitischen Leben weg von Mariawald. Nach einem Aufenthalt von ca. einem Jahr in der französischen Trappistenabtei Mont-des-Cats führte ihn der Weg 2006 in eine Einsiedelei ins belgische Möderscheid. Hier führte er bis zu seinem gesundheitlich bedingten Umzug in ein Seniorenheim in Büttgenbach/Belgien ein zurückgezogenes Leben als Eremit.

Am frühen Morgen des Himmelfahrtstages, dem 5.5.2016, gab er seine Seele seinem Schöpfer zurück.
Möge der Herr seinem treuen Diener den Lohn nicht vorenthalten.

(Homepage der Abtei Mariawald)

Br. Petrus, P. Herm.-Josef, Br. Famian beim Chorgebet

„Wer kann schon sagen: ich habe Zeit. - Und ich habe Zeit.“

Diese wenigen Worte hat Bruder Petrus einem Hörfunkredakteur des SWF ins Mikrofon gesprochen. (Hier nachhören ab ca. Min. 22). Und jeder, der ihn kannte, wird ihn dafür verstehen können. Sein gesamtes Ordensleben war er in der Pflicht, in der Verantwortung; und selbst die Zeiten des Gebetes konnten ihm seine tiefste Sehnsucht nicht erfüllen. Er suchte Gott, musste aber immer weitereilen … bis er IHN beinahe verloren hatte. - In seiner Eremitage, in seinem Leben als Eremit hatte er Zeit. Zeit für Gott und Zeit für die Menschen.
Vergelte ihm Gott all sein Tun und Wollen!
RIP.



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