Das Athansische
Glaubensbekenntnis wurde früher im Brevier der Prim täglich gebetet. Bereits
vor dem Konzil kam es in der Prim nur noch an Sonntagen vor. Doch nach der
Liturgiereform, mir der diese Gebetszeit abgeschafft wurde, wurde auch das
Athanasische Glaubensbekenntnis, wie so viele bisher vertraute Gebete der
katholischen Kirche, abgeschafft.
Gerade in unserer Zeit
sollte dieses Glaubensbekenntnis, das in besonderer Weise die Dreifaltigkeit
betont und hervorhebt, gebetet werden.
DAS GLAUBENSBEKENNTNIS DES
HEILIGEN ATHANASIUS:
Das Glaubensbekenntnis
wird nach der rechten Ordnung in der Prim gebetet und von einer Antiphon eingebettet. Am Ende gibt es eine
kurze Schlussformel.
Antiphon
Ehre sei dir,
wesensgleiche Dreifaltigkeit,
eine Gottheit vor aller
Zeit, so auch jetzt und in Ewigkeit.
(In der österlichen Zeit:
Alleluja.)
Wer da selig werden will, *
der muss vor allem den katholischen Glauben
festhalten.
Wer diesen nicht in seinem ganzen Umfang und
unverletzt bewahrt, *
wird ohne Zweifel ewig verloren gehen.
Dies ist aber der katholische Glaube: *
Wir verehren den Einen Gott in der Dreifaltigkeit und
die Dreifaltigkeit in der Einheit.
Ohne Vermengung der Personen *
und ohne Trennung der Wesenheit.
Eine andere nämlich ist die Person des Vaters, eine
andere die des Sohnes, *
eine andere die des Heiligen Geistes.
Aber Vater und Sohn und Heiliger Geist haben nur Eine
Gottheit, *
gleiche Herrlichkeit, gleich ewige Majestät.
Wie der Vater, so der Sohn, *
so der Heilige Geist.
Unerschaffen ist der Vater, unerschaffen der Sohn, *
unerschaffen der Heilige Geist.
Unermesslich ist der Vater, unermesslich der Sohn, *
unermesslich der Heilige Geist.
Ewig ist der Vater, ewig der Sohn, *
ewig der Heilige Geist.
Und doch sind es nicht drei Ewige, *
sondern Ein Ewiger.
Wie auch nicht drei Unerschaffene und nicht drei
Unermessliche, *
sondern Ein Unerschaffener und Ein Unermesslicher.
Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn,
*
allmächtig der Heilige Geist.
Und doch sind es nicht drei Allmächtige, *
sondern Ein Allmächtiger.
So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, *
der Heilige Geist Gott.
Und doch sind es nicht drei Götter, *
sondern es ist nur Ein Gott.
So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, *
der Heilige Geist Herr.
Und doch sind es nicht drei Herren, *
sondern es ist nur Ein Herr.
Denn wie wir nach der christlichen Wahrheit jede
Person einzeln als Gott und Herrn bekennen, *
so verbietet uns doch auch der katholische Glaube,
drei Götter oder Herren anzunehmen.
Der Vater ist von Niemand gemacht, *
noch geschaffen, noch gezeugt.
Der Sohn ist vom Vater allein, *
nicht gemacht, noch geschaffen, sondern gezeugt.
Der Heilige Geist ist vom Vater und vom Sohn, *
nicht gemacht, noch geschaffen, noch gezeugt, sondern
hervorgehend.
Es ist also Ein Vater, nicht drei Väter; Ein Sohn,
nicht drei Söhne; *
Ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister.
Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder
später, nichts größer oder kleiner, *
sondern alle drei Personen sind sich gleich ewig und
gleich groß.
So dass in allem, wie bereits vorhin gesagt wurde, *
sowohl die Einheit in der Dreifaltigkeit als auch die
Dreifaltigkeit in der Einheit zu verehren ist.
Aber zum ewigen Heil ist es ferner notwendig, *
treu auch an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus
Christus zu glauben.
Das ist nun der rechte Glaube: wir müssen glauben und
bekennen, *
dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott
und Mensch ist.
Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters von Ewigkeit
gezeugt, *
und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter in der
Zeit geboren.
Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, *
bestehend aus einer vernunftbegabten Seele und einem
menschlichen Leibe.
Dem Vater gleich der Gottheit nach, *
geringer als der Vater der Menschheit nach.
Da er nun Gott ist und Mensch zugleich, *
so sind doch nicht zwei, sondern nur Einer ist
Christus.
Einer aber, nicht als ob die Gottheit in Fleisch
verwandelt worden wäre, *
sondern weil Gott die Menschheit angenommen hat.
Einer ganz und gar, nicht durch Vermengung der
Wesenheit, *
sondern durch die Einheit der Person.
Denn wie eine vernunftbegabte Seele und der Leib nur
einen Menschen ausmacht, *
so ist auch Gott und Mensch nur Ein Christus.
Er hat gelitten um unseres Heiles willen und ist
abgestiegen zur Unterwelt, *
am dritten Tage aber ist er auferstanden von den
Toten.
Aufgefahren in den Himmel, sitzt er zur Rechten Gottes
des allmächtigen Vaters; *
von dort wird er kommen, zu richten die Lebendigen und
die Toten.
Bei seiner Ankunft werden alle Menschen mit ihren
Leibern auferstehen *
und Rechenschaft ablegen über ihre eigenen Handlungen.
Und die, welche Gutes getan haben, werden eingehen zum
ewigen Leben, *
die aber Böses getan haben, ins ewige Feuer.
Das ist der katholische Glaube. *
Wer ihn nicht treu und fest umfasst, kann nicht selig
werden.
Antiphon
Ehre sei dir,
wesensgleiche Dreifaltigkeit,
eine Gottheit vor aller
Zeit, so auch jetzt und in Ewigkeit.
(In der österlichen Zeit:
Alleluja.)
V. Herr, erhöre mein Gebet.
A. Und laß mein Rufen zu
dir kommen.
(V. Der Herr sei mit euch.
A. Und mit deinem Geiste.)
V. Lasset uns beten;
Allmächtiger ewiger Gott, du hast deinen Dienern die Gnade verliehen, im
Bekenntnis des wahren Glaubens die Herrlichkeit der ewigen Dreifaltigkeit zu
erkennen und in der Macht der Majestät die Einheit anzubeten; nun bitten wir
dich: laß uns kraft dieses unerschütterlichen Glaubens stets vor allem Unheil
gesichert sein. Durch unseren Herrn Jesus Christus deinen Sohn, der mit dir
lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott in alle Ewigkeit.
A. Amen.
Quelle
Geborgen in Gott. Tag und
Nachtgebete Adamas Verlag 1995
St. Athanasius, Fresko serbisches Kloster |
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