Man
kann auf dem Gebiet der Glaubenswahrheit nichts Neues erfinden und man darf es
auch nicht. Das ist so sicher, daß es die Regel für die Beurteilung der
Irrtümer bildet. Diese Regel der Kirche hat der große Bischof Bossuet kraftvoll
beschrieben: In der Glaubenslehre „ist alles, was nicht in der Tradition ...
aufscheint, eben aus diesem Grund nicht nur verdächtig, sondern schlecht und
verurteilenswert; und das war das Grundprinzip nach dem alle Kirchenväter und
noch viel mehr die Päpste die falschen Lehren verurteilt haben, da es für die
Kirche nichts Verabscheuungswürdigeres gibt als die Neuerungen."
Wenn
wir dieses Kriterium an den sog. Neuen Meßritus anwenden, dann können wir nicht
anders als mit Bischof Bossuet zu dem Schluß kommen, daß der Neue Meßritus
wegen seiner protestantisierenden Neuerungen „nicht nur verdächtig, sondern
schlecht und verurteilenswert" ist.
Der
Katholik darf nicht nach Neuheiten im Glauben suchen, sondern er muß
traditionstreu sein. Nur ein traditioneller Katholik ist ein treuer Katholik.
Wer nicht traditionell ist, der ist nicht katholisch. Wer progressistisch,
liberal, modernistisch ist, hat den katholischen Boden verlassen und baut nur
auf den beweglichen Sand der Treulosigkeit und des Irrtums. Wir sind nur dann
katholisch, wenn wir wahrhaft traditionell bleiben.
Die
Treue zur Tradition ist das Wesensmerkmal des Katholiken, das sagen sowohl der
gesunde Menschenverstand als auch der wahre Glaube.
Es
handelt sich hier nicht um eine Frage der Willkür oder der Beliebigkeit,
sondern es geht um das Leben selbst, und zwar um das ewige Leben. Denn die
Trennung von der Tradition bedeutet die Trennung von der Kirche und somit die
Trennung vom einzig wahren Gott, vom Quell allen Lebens.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen