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Freitag, 9. Oktober 2015

Leo XIII. über die Rosenkranzandacht (4)

Rundschreiben “SUPREMI APOSTOLATUS” – 4
 
Dieses Gebet erwies auch im sechzehnten Jahrhundert seine Wirksamkeit und Kraft, als unermessliche Türkenscharen fast ganz Europa mit dem Joche des Aberglaubens und ihrer Barbarei bedrohten. Damals war es Papst Pius V. , welcher die christlichen Fürsten aufrief zum Schutze in dieser gemeinsamen Gefahr und mit allem Eifer ganz besonders dahin wirkte, daß die Christenheit durch das Rosenkranzgebet die hochmächtige Gottesmutter anrufe, damit sie gnädig ihr sei und zu Hilfe komme. Wahrhaftig! Dies war in jenen Tagen ein erhebendes Schauspiel im Angesicht von Himmel und Erde, das aller Herzen und Gemüter zu sich hinwandte. Hier harrten die Gläubigen nicht weit vom Corinthischen Meerbusen furchtlos auf den Feind, bereit, für Religion und Vaterland Blut und Leben zu opfern; dort versammelten sie sich unbewaffnet zu frommem Gebete, riefen zu Maria, grüßten wieder und wieder Maria im Rosenkranze, daß sie den streitenden beistehe zum Siege. 

Und unsere Frau hatte das Gebet erhört und war ihnen beigestanden; denn in der Seeschlacht bei den Echinaden tötete die christliche Flotte viele Feinde, schlug sie ohne großen eigenen Verlust in die Flucht und trug einen herrlichen Sieg davon. Zum Andenken an diese Wohltat bestimmte daher derselbe hochheilige Papst die jährliche Gedächtnisfeier dieses Kampfes zu Ehren der Jungfrau Maria vom Siege, welcher Gregor XIII. den Namen Rosenkranzfest gab. In gleicher Weise wurde im vorigen Jahrhundert einmal bei Temesvar in Ungarn, einmal bei der Insel Corfu ein glorreicher Sieg über die türkischen Truppen errungen und zwar an Marienfesten, nachdem ein frommes Rosenkranzgebet vorausgegangen war. Hierdurch bewogen, führte Unser Vorfahre Clemens XI. das Rosenkranzfest zum dankbaren Gedächtnis für die ganze Kirche ein.

(Papst Leo XIII., Rundschreiben “SUPREMI APOSTOLATUS”, 1. September 1883)



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