Das Apostolische Amt, welches
Wir bekleiden, und die äußerst schwierigen gegenwärtigen Zeitverhältnisse
mahnen Uns mit jedem Tage mehr und nötigen Uns fast, desto angelegentlicher auf
den Schutz und das Heil der Kirche bedacht zu sein, je heftiger Wir sie
bedrängt sehen. Während Wir darum in jeglicher Weise die Rechte der Kirche
wahren, die drohenden oder bereits vorhandenen Gefahren nach Kräften abzuwenden
und zu entfernen bemüht sind, lassen Wir dabei nicht nach, immerdar von oben
Hilfe zu erflehen; denn nur diese ist im Stande, Unseren Arbeiten und Sorgen
einen gewünschten Erfolg zu sichern. – Zu diesem Ende halten Wir nichts für so
heilsam und mächtig, als in kindlicher Verehrung der großen Gottesmutter und
Jungfrau Maria Wohlgefallen zu erflehen, dieser Mittlerin unseres Friedens bei
Gott und Spenderin himmlischer Gnaden, die in höchster Macht und Herrlichkeit
im Himmel thront, um den Menschen auf ihrer so mühe- und gefahrvollen
Wanderschaft zu jener himmlischen Stadt ihren Schutz und Beistand zu verleihen.
– Wir wollen darum, daß bei der nächsten Festfeier, da Wir der zahlreichen und
großen Wohltaten gedenken, welche durch das Rosenkranzgebet dem christlichen
Volke zu Teil geworden sind, in diesem Jahre eben dieses Gebet mit besonderem
Eifer in der ganzen katholischen Welt der erhabenen Jungfrau gewidmet werde,
auf daß um ihrer Fürbitte willen ihr göttlicher Sohn sich durch unsere Leiden
versöhnt und gnädig erweise. Darum gedachten Wir, dieses Schreiben an Euch,
Ehrwürdige Brüder, zu richten, damit Ihr Unsere Absicht erkennt und durch Euere
Autorität wie durch Eueren Eifer das fromme Volk zur gewissenhaften Ausführung
desselben aufmuntert.
(Papst Leo XIII., Rundschreiben
“SUPREMI APOSTOLATUS”, 1. September 1883)
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