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Mittwoch, 7. Oktober 2015

Messproprium des Rosenkranzfestes und die Messe "Salve radix sancta"

Seit seiner Entstehung hatte das Rosenkranzfest ein eigenes Messproprium, das im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt wurde. Eigene Texte für das Stundengebet erhielt es erst durch Papst Benedikt XIII. (1724-1730). Unter Papst Leo XIII. (1878-1903) wurden beide Formulare erneuert. Selbst noch in der Widerspiegelung der Rosenkranzfrömmigkeit innerhalb der Liturgie zeigt sich also deren vom gläubigen Volk geprägter Charakter, dem die "offizielle Kirche" mehr nachfolgte, als dass sie ihn prägte.

Im leoninischen Messproprium wurde das Rosenkranzgebet innerhalb der drei Messorationen ganz konkret namentlich erwähnt. In allen übrigen Teilen bestimmte die herkömmliche marianische Liturgietradition die Texte. Anders war es beim Brevier. Die Lesungen der zweiten Nokturn der Matutin waren der Geschichte und der Gebetsweise des Rosenkranzes gewidmet. In der ersten Vesper wurde Maria als Rosenkranzkönigin angerufen. Die zweite enthielt einen sechsstrophigen Rosenkranzhymnus, der wie das Rosenkranzgebet selbst ganz christologisch ausgerichtet war. Wichtiger noch als alle unmittelbaren Rosenkranznennungen (natürlich auch innerhalb der Orationen) war die Grundthematisierung der Rosenkranzgeheimnisse in diesem Offizium.

Nachdem es wohl schon im Spätmittelalter innerhalb des Dominikanerordens Votivmessen vom Rosenkranz gegeben hat, wurde 1602 der Gebrauch einer solchen Votivmesse für den Predigerorden durch Papst Clemens VIII. bestätigt. 1622 erfolgte die förmliche Approbation durch die Ritenkongregation. Nach den Anfangsworten des Introitus trug diese Messe die Bezeichnung "Salve radix sancta". Ihre drei Orationen, vor allem das Gabengebet (die Oratio oblata, die damalige Oratio secreta), nahmen in ganz konkreter Weise auf den Rosenkranz, ja auf die dominikanische Rosenkranzbruderschaft Bezug. Dies erklärt wohl die äußerst restriktiv gehandhabte Genehmigung für den Gebrauch dieses Messformulars außerhalb des ersten dominikanischen Ordenszweiges.


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