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Samstag, 13. Februar 2016

Leitfaden für den katholischen Glauben

Einfache Wahrheiten des Glaubens und der Vernunft

1.   Gott kann sich nicht widersprechen; daher kann der Heilige Geist heute nicht Entwicklungen der Lehre oder der Praxis inspirieren, die im Gegensatz zu seinen früheren Eingebungen stehen.
2.    Die göttliche Offenbarung ist mit dem Tod des letzten Apostels endgültig abgeschlossen; daher kann nicht einmal die Kirche noch der Papst etwas hinzufügen oder hinwegnehmen.
3.   Der Kirche und dem Papst wurde nicht die Offenbarung neuer Wahrheiten verheißen (geschweige denn von widersprüchlichen Wahrheiten), sondern der göttliche Beistand zur Verkündigung der ein für allemal geoffenbarten Wahrheit, oder im Fall möglicher lehrmäßiger Streitigkeiten auf der Grundlage der göttlichen Offenbarung zu urteilen. Also kann kein Papst dem widersprechen, was von jeher im ‚Glaubensschatz‘ enthalten ist.
In der Dogmatischen Konstitution des I. Vatikanischen Konzils Pastor aeterneus über die Kirche Christi heißt es: ‚Denn auch den Nachfolgern Petri ist der Heilige Geist nicht verheißen, daß sie auf seine Eingebung hin eine neue Lehre veröffentlichen sollten. Sie sollen vielmehr mit seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte Offenbarung, d.h. das hinterlegte Glaubensgut, heilig bewahren und getreulich auslegen‘ (Dz. 1836).
4.    Die Unfehlbarkeit ist nicht bloß dem gegenwärtigen Papst verheißen, sondern den Päpsten aller Zeiten; daher kann kein Papst ‚von heute‘ den Päpsten ‚von gestern‘ widersprechen.
5.    Die Unfehlbarkeit gilt nicht nur für den Papst, sondern auch für die Gesamtkirche (d.h. der Kirche aller Orte und aller Zeiten) (s. Vat. I., Dz.1839). Daher kann kein Papst dem widersprechen, was in der Kirche immer, überall und von allen geglaubt wurde (‚quod semper, quod ubique, quod ab omnibus creditum est.‘)
6.    In einem eventuellen Konflikt zwischen dem Papst von heute und den Päpsten von gestern, zwischen dem Papst von heute und der Kirche aller Zeiten und aller Orte muß der Katholik treu zu den Päpsten aller Zeiten und zum Glauben der allgemeinen Kirche (in der Zeit und in der Ausdehnung) stehen, wie es der hl. Thomas lehrt (S. Th. II II q. 2 art. 6 ad 3).

Diese elementaren Wahrheiten werden allen Katholiken durch den ‚sensus fidei‘ und durch den gesunden Menschenverstand nahegelegt. ...
Wenn ein Papst, anstatt die geoffenbarte und in der Kirche ständig gelehrte Wahrheit zu verkünden und zu bewahren, seinen eigenen, persönlichen irrigen Meinungen folgt, die im Widerspruch zu dieser Wahrheit stehen, dann handelt er nicht als Papst und kann keinen Gehorsam einfordern, noch darf ihm Gehorsam geleistet werden.

(Quelle: Die :Neue Theologie‘, Amis de St. François de Sales, ISBN: 3-905519-11-9, S. 155 ff.)

Anmerkung:
Die aufgezeigten Grenzen der päpstlichen Autorität gelten natürlich analog auch für die Bischöfe!

Quelle: Alpha-Bound


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