Professor Dr. Hans Maier, ehemaliger Bayerischer Minister und
langjähriger Präsident des ZdK, schrieb in einem Nachruf, Hanssler sei lernfähig gewesen. „Im Vorfeld des Zweiten Vatikanischen
Konzils entwickelte sich bei ihm eine neue Sicht der Dinge: Kirche, verstanden
nicht mehr als Hierarchie, als geschlossene ‚Organisation‘, vielmehr als
Gemeinschaft aller Getauften, als Communio – mit vielfältigen, manchmal auch
kontroversen Aktivitäten.“ Über seine Zeit, als Hanssler Rektor des Collegio
Teutonico war, erinnert der ehemalige ZdK -Präsident nur daran, dass jener in
den ehrwürdigen Räumen des deutschen Priesterkollegs Bundeskanzler Willy Brandt
empfing.
Paul Badde, Kenner römischer Kunst und Geschichte, kommt auf
Prälat Bernhard Hanssler zurück und berichtet im Vatican-Magazin (Heft 2-3
2016) in „Der Kreuzweg von Gottes barmherzigem Antlitz“ von die Kirche des
Campo Santo Teutonico, über die der Prälat Hausherr war und bezeugt eine
traurige Wahrheit.
„Die Kirche zur
Schmerzhaften Gottesmutter stand hier ja schon, bevor der Neubau der Petersbasilika
im Jahr 1506 überhaupt begonnen wurde. Und wie in Rom üblich, wurde sie im Lauf
der Zeit vollkommen ausgemalt (wie etwa die Kirche Santa Maria dell'Anima in
der Nähe der Piazza Navona). Doch von dieser Pracht der alten Kirche ist heute
nur noch der Kreuzweg auf dem Friedhof ein schwaches Echo.
Denn im Furor der nachkonziliaren Modernisierung ließ Rektor
Hanssler 1972 im Inneren der Kirche nicht nur fast ALLE Bilder von den Wänden
schlagen (und die Glasfenster herausbrechen), sondern auch den Putz gleich mit!
Es war eine ideologische Raserei sondergleichen, mit der der moderne Prälat die
Kirche tatsächlich wieder in einen Rohbau zurück versetzte: ganz rein, ganz
modern, ganz idiotisch.
Es war ein Bildersturm, der nur in dieser deutschen Enklave möglich war. In Rom ist sonst jedes Bild tabu, das älter ist als fünfzig Jahre. Es war eine totalitäre Auslöschung gegen alle gültigen Denkmalspflegeprinzipien Italiens und Deutschlands und gegen den Rat führender Fachleute. Nicht einmal eine farbfotografische Dokumentation des Bildbestands hat diesen Mord am Dom überlebt. Sie wurde erst gar nicht erstellt. Alles sollte nur weg, weg, weg! Es war eine verblendete Reinigung des inneren Gesichts der deutschen Kirche von aller Tradition - bevor sich die Gotteshäuser danach auch von den Menschen entleerten.
Alles war unwiderruflich. Nur am Friedhof haben sich die Wüteriche damals nicht mehr vergriffen, als fürchteten sie die Toten (und die Friedhofsruhe) mehr als die Lebenden. Seitdem erzählt nur noch der „heilige Acker" von dem Reichtum, mit dem deutsche Pilger ihr liebstes Gotteshaus hier einmal so lange Zeit geschmückt haben - zur größeren Ehre Gottes, dessen grenzenlosem Erbarmen wir hier natürlich auch die herrischen Zerstörer anempfehlen, wem denn sonst.“
Es war ein Bildersturm, der nur in dieser deutschen Enklave möglich war. In Rom ist sonst jedes Bild tabu, das älter ist als fünfzig Jahre. Es war eine totalitäre Auslöschung gegen alle gültigen Denkmalspflegeprinzipien Italiens und Deutschlands und gegen den Rat führender Fachleute. Nicht einmal eine farbfotografische Dokumentation des Bildbestands hat diesen Mord am Dom überlebt. Sie wurde erst gar nicht erstellt. Alles sollte nur weg, weg, weg! Es war eine verblendete Reinigung des inneren Gesichts der deutschen Kirche von aller Tradition - bevor sich die Gotteshäuser danach auch von den Menschen entleerten.
Alles war unwiderruflich. Nur am Friedhof haben sich die Wüteriche damals nicht mehr vergriffen, als fürchteten sie die Toten (und die Friedhofsruhe) mehr als die Lebenden. Seitdem erzählt nur noch der „heilige Acker" von dem Reichtum, mit dem deutsche Pilger ihr liebstes Gotteshaus hier einmal so lange Zeit geschmückt haben - zur größeren Ehre Gottes, dessen grenzenlosem Erbarmen wir hier natürlich auch die herrischen Zerstörer anempfehlen, wem denn sonst.“
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