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Mittwoch, 9. Oktober 2013

Mindestens 15 Millionen Euro

Bekanntlich wird in Leipzig eine neue Propsteikirche gebaut. Für die ca. 4.500 Katholiken sind 15 Mio. Euro eine beachtliche Zahl. Immerhin, so kann man ausrechnen, müsste jeder Gläubige ca. 3.333 Euro aufbringen. Würde tatsächlich jeder freiwillig so viel Geld bezahlen, um diese Kirche zu errichten?

In der katholischen Kirche wird heute von Entweltlichung und Armut gesprochen. Alles sollte etwas kleiner sein, weniger protzig. Der Kirchenbau liegt in Deutschland am Boden. Es werden mehr Kirchen verkauft und abgerissen, als gebaut.
Doch wenn gebaut werden soll, dann aber richtig. Dazu braucht es einen Architekten aus LA. Und die zu bauende Kirche darf alles andere werden, als eine etwas größere Kapelle; es muss ein „repräsentativer liturgischer Raum geschaffen werden, der sowohl die Feier großer Liturgien“ möglich macht und außerdem auch „dem einzelnen Besucher und besonders dem Kirchenfernen außerhalb der Gottesdienste eine Atmosphäre bietet, die zum Verweilen und zum persönlichen Gebet einlädt und die Möglichkeit bietet, behutsam spirituelle Erfahrungen“ zu machen (aus dem „Liturgischen Konzept“ für den Neubau). Es wird also keine Kirche, die, wie die meisten katholischen Kirchen, in den Städten wie auf dem Lande, die die überwiegende Zeit des Tages geschlossen sind und den Betern den Eintritt verwehrten. Wer also wird angesprochen? Wen wollen die Verantwortlichen in das „Gotteshaus“ holen?


Fünfzehn Millionen! Es seien bisher 5,75 Millionen (von 7 Mio.) an Spendengeldern eingegangen, so ist zu lesen. Selbst der Bonifatiusverein, der sich für die Anliegen in der Diaspora einsetzt, schafft Geld herbei. Der vor einigen Wochen in Köln stattgefundene „Eucharistische Kongress“ wurde zur Melkkuh des großen Kirchenbauprojektes. 50.000 Euro wurden eingesammelt. Dafür musste die Abschlusskollekte herhalten. Ob alle Gottesdienstteilnehmer gewusst haben, wofür, für welchen Bau, sie ihren Obolus geben?

Senkungen im Kirchenschiff, die nur mit Hilfe von Holzklötzen unter den Kirchenbänken ausgeglichen werden konnten, waren nur einige der Gründe, warum die alte Kirche nicht mehr benutzbar sein soll.


Zwar wird eine „optische Mitte“ des Altares im Altarraum gewünscht, dabei soll der Ambo „näher als der Altar am Volk Gottes“ stehen. Aber durch diesen herausgehobenen Platz soll der Ambo eine „optische Verbindung“ mit dem Altar eingehen. Selbstverständlich muss die Transportfähigkeit für die „modulare Altarraumnutzung“ möglich sein.


Der Sitz des „Leitenden der Liturgie“ soll „deutlich erkennbar“, „allerdings nicht erhöht sein und jede Ähnlichkeit mit einem Thron vermeiden.“

Der Tabernakel soll sich außerhalb, aber nahe am Altarraum befinden.“

Die Fotos entstammen den Seiten des Bistums Dresden, HIER und HIER
sowie des Dombauvereins.



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