„Nicht jegliche Armut
preise ich, sondern nur jene, die man in Geduld um unseres Herrn Christi willen
trägt, und mehr noch jene Armut, die man aus Liebe verlangt, erstrebt und
umfasst.“
Ein halbes Jahr später, am
18. Oktober 1562, war Petrus von Alcantara nicht mehr auf Erden, und doch
begann erst jetzt der großartige Siegeszug seines asketischen Ideals, die
vollkommene Verwirklichung seiner Hochziele durch den weltweiten Geist jener
Frau, die er gelehrt hatte, immer nach dem Höchsten zu streben und das
Durchschnittliche weit hinter sich zu lassen.
Petrus von Alcantara
warnte alle, seine eigene Bußstrenge nachahmen zu wollen. Er nahm nur jeden
dritten Tag eine kleine Stärkung zu sich, schlief in den fünfzig Jahren seines
Ordenslebens nie anders als anderthalb Stunden stehend an einen Pfahl gelehnt,
trug trotz glühender Sonne unter seinem Habit einen Bußpanzer aus Blech und
hielt die Augen beständig zu Boden gerichtet, so dass er seine Mitbrüder nur an
der Stimme erkannte. Dazu geißelte er sich noch täglich, um für sein Gott
untreu gewordenes Vaterland zu sühnen.
Trotzdem ist Petrus von
Alcantara ein liebenswürdiger, heiterer, verständiger und jeder
Scheinheiligkeit abholder Mensch gewesen.
(nach „Helden und
Heilige“)
Oration
Gott, Du hast in deiner
Güte Deinen heiligen Bekenner Petrus mit staunenswertem Bußgeiste und mit der
Gnade höchster Beschauung ausgestattet; wir bitten Dich, gib, daß wir durch
seine Verdienste und seine Fürsprache dem Fleische absterben und so leichter das
Himmlische erlangen; durch unsern Herrn.
Petrus von Alcantara
St. Peter, Vatican
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