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Mittwoch, 30. Oktober 2013

Deutscher Vorzeigemönch tritt kürzer

„Anselm Grün (68), christlicher Bestseller-Autor, hat die wirtschaftliche Leitung der unterfränkischen Benediktinerabtei Münsterschwarzach abgegeben.“

Nach einer Amtszeit von 36 Jahren legt der Benediktinerpater und Machtmensch das Amt als Cellerar nieder. Allerdings nicht so ganz, denn „um die Geldgeschäfte der Abtei“ werde er sich weiterhin kümmern.

„Er werde zudem weiter als Autor arbeiten, Vorträge und Seminare halten sowie im Recollectio-Haus, einer Einrichtung für Priester in Lebenskrisen, mitarbeiten.“

Der promovierte Theologe mit abgeschossenem Studium als Betriebswirtschaft hatte sich während der Wirtschaftskrise an der Börse verspekuliert und dem Klostervermögen geschadet, was ihm vielleicht niemand richtig vorgeworfen hat. Denn Anselm Grün ist auch selbst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für seine Abtei, vor allem durch seine Bücher. Derzeit gibt es „rund 300 lieferbaren Bücher“, die „weltweit eine Gesamtauflage von über 14 Millionen Exemplaren“ haben. „Im klostereigenen Vier-Türme-Verlag sind davon bisher über 100 Titel erschienen, die in 30 Sprachen übersetzt wurden. Die Honorare für seine Bücher sowie für seine Vorträge und Seminare, teils für Manager, sind ein beachtlicher Teil der Einnahmen der Abtei.“

Im lukrativen Buchgeschäft mit pseudochristlicher aber vielfach esoterischer Literatur teilt sich der Benediktinerpater den Markt mit Autoren wie Margot Käßmann, dem Dalei Lama, Notger Wolf, Leonardo Boff oder Hans Küng. Besonders beim bevorstehenden Weihnachtsgeschäft werden deren Bücher wieder in Klosterbuchhandlungen sowie angeblichen Katholischen Verlagshäusern hundertausendfach beworben und verkauft. Besonders schlimm, finde ich, ist es, wenn man von jemanden, der es gut meint, ein solches Buch dann auch noch geschenkt bekommt ...



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