Wir müssen uns nun dem zweiten Stadium der Lehre zuwenden,
wo dem einfachen Glauben Erklärungen
beigefügt werden, die aber noch unvollkommen sind. Man kann es vor allem
bei gewissen Vätern des 2. und 3. Jahrhunderts sehen, wenn sie von der Lehre
der Trinität sprechen und versuchen, den Heiden oder den Juden das überaus
tiefe Geheimnis irgendwie darzustellen und glaubhaft auszulegen, oder wenn sie
die Sabellianer widerlegen, denen zufolge der Vater, der Sohn und der Heilige
Geist ein einziger Gott sind, nicht nur weil sie eine einzige Natur haben,
sondern auch, weil sie eine einzige Person sind. Und dies - man beachte es wohl
- geschah vor dem Auftreten der Häresien des Arius und des Makedonius, die die
göttliche Natur des Sohnes und des Heiligen Geistes ablehnten und ihnen eine
geschaffene Natur zuschrieben.
(Aus: Louis Billot. Tradition und Modernismus. 2. Kap.
Die Ursache der scheinbaren Widersprüche in den Zeugnissen
der Tradition)
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