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Samstag, 16. Januar 2016

Aden Hailu starb am Montag, 4. Januar 2015 im Alter von 20 Jahren . . .

- im “St. Mary's Regional Medical Center” (Reno, Nevada).

Aden Hailu möge Ruhen in Frieden!

Die junge Frau war nach einer Blinddarmoperation nicht wieder aus der Narkose erwacht. Die Krankenhausärzte erklärten Aden für Hirntod. Während ihr Vater auf der Weiterführung von lebenserhaltenden Therapien bestand, wollten die Ärzte sie beenden. Ein monatelanger Kampf folgte. - Lesen Sie dazu den folgenden Bericht, der bei  "LifeSiteNews" erschien und von Renate Focke (Initiative-KAO) dankenswerterweise übersetzt wurde.


(Hervorhebungen teilweise von mir!)

Ein junges Mädchen, das im Mittelpunkt der „Kontroverse um den Hirntod“ steht, stirbt vor einer Anhörung in Nevada.

Die zwanzigjährige Studienanfängerin, Aden Hailu, wurde im April letzten Jahres ins St. Mary's Regional Center eingeliefert, weil sie unter heftigen Bauchschmerzen litt. Während eines Eingriffs, bei dem man herausfinden wollte, was genau ihr fehlte, wurde ihr gesunder  Blinddarm entfernt. In der Zeit, während sie im OP lag, wurde ihr Hirn so unzureichend mit Sauerstoff versorgt,  dass sie ihr Bewusstsein nicht wiedererlangte.

Gemäß den ärztlichen Dokumenten, die dem Gericht vorliegen, zeigten zwei später aufgezeichnete EEG-Protokolle an, dass Adens Gehirn zu diesem Zeitpunkt noch völlig in Ordnung gewesen war, dennoch führten Ende Mai  die Ärzte einen Apnoe-Test durch und entschieden, dass Aiden nicht selbständig atmen konnte. Darum erklärten sie sie für „hirntot“.  Bevor Angehörige gefragt werden dürfen wegen einer Spende von lebenden Organen, muss der Spender juristisch für hirntot erklärt werden. Sobald der Patient für hirntot erklärt worden ist - auch wenn das Herz noch autonom schlägt - dürfen lebende Organe entnommen werden.

Im Juli entschied ein Richter, dass Adens künstliche Beatmung und Ernährung beendet werden konnten. Aber im November verwarf der Oberste Gerichtshof von Nevada diese Entscheidung zugunsten des Vaters von Aden, der eine Anhörung darüber forderte, ob die Hirntod-Richtlinien der American Association of Neurology (AAN) mit dem in Nevada geltenden Gesetz für die Todesbestimmung übereinstimmen - der legalen Todesdefinition. Mit anderen Worten, das Hirntod-Konzept stand in Nevada vor Gericht.

Adens Vater Fanuel Gebreyes wehrte sich gegen die Für-Tot-Erklärung seiner Tochter: „Aden lebt, sowohl gemäß den Richtlinien der AAN als auch nach den Gesetzen des Bundesstaates Nevada“, sagte er.
Das Gesetz von Nevada besagt: „Juristisch und medizinisch ist ein Mensch tot, wenn er einen unumkehrbaren Stillstand ... aller Hirnfunktionen einschließlich des Hirnstammes erlitten hat.“
Inzwischen hatte der Familienrichter Francis Doherty gegen Gebreyes entschieden und der Klinik die Erlaubnis erteilt, ein weiteres EEG durchzuführen – ohne Zustimmung der Eltern oder eines Bevollmächtigten. Gebreyes hatte  ein zusätzliches EEG abgelehnt und stattdessen auf einer  Tracheotomie  und der Fortführung der künstlichen Beatmung und einer Nahrungssonde (bei seiner Tochter bestanden), „ um mit dem Heilungsprozess anzufangen.“

Professor Dr. Paul Byrne vom Medizin-College in Toledo fasste diese Situation im November folgendermaßen zusammen: „Die Klinik hat sich bisher geweigert, Aden diese erforderliche Behandlung zu gewähren, wodurch eine normale Pflege möglich wäre, für die Adens Vater gewissenhaft  sorgen würde. Anstatt in ihrer Klinik eine junge Frau, die, während sie sich in in ihrem Gewahrsam befand, schwerwiegende Komplikationen erlitten hat,  gewissenhaft mit der notwendigen Pflege und medizinischen Versorgung zu versehen, setzen sie die Verwaltung und ihre finanziellen Ressourcen ein,  um eine juristische Auseinandersetzung zu führen.

Der Richter legte den 22. Januar als Termin fest, zu dem das Thema Hirntod erörtert werden sollte, und um ARGUMENTE zu benennen, ob zusätzliche Überprüfungen und Untersuchungen durchgeführt werden sollten.

Aden Hailu starb am Montag, den 4. Januar.  Der Familie teilte man mit, die Todesursache sei Atemstillstand. Gebreyes teilte man mit, die Todesursache sei Herzversagen.

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Dieser Fall hat zu landesweiten Kontroversen  geführt, was die legale Todesdefinition „Hirntod“ betrifft und wie man ihn feststellen kann. Die Anaesthesiologin Dr. Christine Zainer erklärte bei LifeSiteNews, dass Adens Fall Fragen aufwerfe, „die sowohl die Hirntod-Diagnostik betreffen als auch die gesetzliche Definition des Todes.“

Die Nationalen Gesundheitsinstitute (National Center for Biotechnology Information) publizierten einen Artikel, in dem eingeräumt wird: „Der Tod  selbst kann niemals mit objektiven Begriffen definiert werden. Er war schon immer ein subjektives und auf  Wertvorstellungen beruhendes Konstrukt.“
Das Hirntod-Konzept wurde in den späten 50er Jahren eingeführt als Versuch, das Ende „der menschlichen Existenz“ (d.h. der Hirnfunktion) vom Ende der biologischen Existenz abzutrennen  (d.h. Herz-Kreislauf-Funktion).

Dr. Byrne kritisiert das Hirntod-Konzept: „Hirntod“ ist ein zweckgerichtetes Konstrukt, das sowohl von den Gesetzgebern als auch von der Medizin akzeptiert worden ist, um auf diese Weise einen Menschen mit  schwerverletztem Gehirn für tot erklären zu können, damit man so die Organexplantation legalisieren kann und/ oder für die Kliniken, die dann auch die Entscheidung treffen können, die Behandlung zu beenden.

Zwei Kriterien werden üblicherweise als Anzeichen für Hirntod gewertet: der Patient ist komatös, und er weist keine Hirnstammreflexe auf wie z.B. den Atemreflex.
„Koma“ kommt aus der griechischen Bezeichnung für „Tiefschlaf“. Es ist der Zustand einer Bewusstlosigkeit, die mehr als sechs Stunden andauert, aus welchem der Patient nicht geweckt werden kann, und in dem er weder auf Schmerzreize, Licht oder Geräusche reagieren kann und keinerlei bewusste Reaktionen zeigt, die  auf Hirnstammfunktionen hindeuten könnten.
Die Kontroversen treten bei der Analyse der Hirnstammreflexe auf. Der gebräuchlichste Test auf Hirnstammreflexe, um den Hirntod festzustellen, ist der Apnoe-Test. Einfach gesagt bedeutet der Apnoe-Test, dass jegliche Unterstützung der Atmung abgesetzt wird, um dann zu sehen, ob der Patient versucht, eigenständig zu atmen.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass die Hirntod-Feststellung nicht bedeutet, dass das Gehirn des Patienten im wahrsten Sinne des Wortes tot ist, sondern dass der Bereich des Gehirns, der die autonome Atmung kontrolliert, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr optimal funktioniert.

Mit anderen Worten:
„Hirntote“ Patienten 
können  in Wirklichkeit  noch leben.

Dr. Zainer teilte LifeSiteNews mit, dass „Adens Fall dazu anregen sollte, über die Zustimmungsregelungen in der Familie und mit den Nächsten zu diskutieren und darüber, ob „die Risiken, die mit dem Apnoe-Test verbunden sind, angemessen und zuverlässig sind“.
Fachleute haben die Zuverlässigkeit des Apnoe-Tests in Frage gestellt, weil es potenzielle Komplikationen gibt, unter anderem
- stark erhöhten Blutdruck
- Pneumothorax (d.h. Ansammlung von Luft im Pleuraraum)
- excessive Hypercardia (d.h. Herzvergrößerung)
- Hypoxie (Störung der  Sauerstoffversorgung der Nervenzellen)
- Acidosis (Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff)
und – Herzrhythmusstörungen, die den Untersucher dazu veranlassen könnten, den Test abzubrechen und somit die Hirntod-Diagnose aufs Spiel zu setzen.“

Erfahrene Praktiker schätzen, dass etwa jeder vierte Apnoe-Test mit Herz-Kreislauf-Komplikationen einhergeht.
Eine Studie ergab, dass bei mehr als zwei Dritteln der Patienten während des Apnoe-Tests Komplikationen auftraten, und kam zu der Schlussfolgerung, dass „Komplikationen beim Apnoe-Test häufiger als angegeben auftreten“.
Kritiker des Apnoe-Tests von der Universität Alberta, Dr. Ari R. Joffe, Dr. Natalie R. Anton,
und Dr. Jonathan P. Duff, stellen fest: „ Zwei Verwechslungen treten normalerweise auf und werden nicht berücksichtigt: eine möglicherweise reversible Verletzung des Rückenmarks im oberen Bereich“, die den Apnoe-Test widerlegen würde, und der Ausfall der endokrinen Drüsen“, die einen fälschlicherweise positiven Befund vortäuschen könnten.“

„Es gibt Fallberichte, dass Atmung auch bei einem höheren Anteil von Kohlendioxid möglich ist, und dass spontane  Atmung beobachtet wurde, nachdem der Hirntod diagnostiziert worden war“, so die Analyse von Kritikern, veröffentlicht in „The Journal of Child Neurology“.
Dr. Byrne stellte dar, dass eine falsche Hirntod-Feststellung aufgrund eines nicht optimal funktionierenden Hirns erfolgen kann, „sogar wenn die Zellen nicht zerstört oder abgestorben sind.“ In einem Artikel für „Renew America“ (oben verlinkt) schrieb er, dass der Apnoe-Test selbst die Hirnzellen schädigen könne.

„Wenn man die künstliche Beatmung abstellt und das Kohlendioxid nicht ableitet, dann bringt der Apnoe-Test dem Patienten keinerlei Nutzen“, erklärte Dr. Zainer. „In Wahrheit kann der Apnoe-Test  Teile des Gehirns noch weiter anschwellen und absterben lassen, die sich  sonst möglicherweise noch regenerieren könnten.“ „Die Angehörigen sind sich nicht dessen bewusst, dass dieser Test auch wiederholt werden kann und den Patienten noch weiter schädigt“, fügte Dr. Zainer hinzu.

Kanadische Ärzte bestätigen, dass der Apnoe-Test den Patienten gefährdet. „Der Test ist gefährlich für ein verletztes Gehirn (.) … Er kann lebendes Hirngewebe in unumkehrbar totes Hirngewebe verwandeln, dadurch dass der Druck im Schädelinneren erhöht wird.“
Der australische Intensivmediziner und Reanimator Dr. James Tibballs bestätigt,  dass der Apnoe-Test potenziell gefährlich ist: „Der Test kann schädlich sein, wenn der Hirnstamm noch reagiert, weil Kohlendioxid ebenfalls  Überdruck im Schädelinneren erzeugt und so zur Hirnschädigung beiträgt. (.) … Er wird oft … nicht fachgerecht durchgeführt.“

„Im Wesentlichen kann er das herbeiführen, was er vorgibt zu testen – abgestorbene Hirnzellen, die nicht reagieren – daraufhin darf die Diagnose „Hirntod“ erfolgen“, erklärte Dr. Byrne. „Sobald der Patient juristisch für „tot“ erklärt worden ist, dürfen die Kliniken und die Ärzte die Frage nach Organspende stellen, oder sie dürfen die lebenserhaltenden Maßnahmen beenden.

Sobald der Test durchgeführt wurde, dürfen die Kliniken allein aufgrund  neurologischer Kriterien den Tod feststellen, d.h. Hirntod (vor dem Stillstand von Atmung und Herzkreislauf)“, sagte Dr. Zainer bei LifeSiteNews.
Die Familien verlieren dadurch die Möglichkeit, selbst Entscheidungen  zu treffen oder sich für eine andere  Behandlung  auszusprechen, falls sie sich nicht entscheiden, eine Klage vor Gericht einzureichen.

Dr. Tibballs sagt, dass der Test nicht immer zuverlässig und sicher ist. „ Genauigkeit und Spezifikation des Tests sind zweifelhaft, weil einige Patienten spontan zu atmen angefangen haben bei weniger als 60 mm Hg, und eine hohe Gabe von CO 2 kann eine CO 2 - Narkose verursachen.
Zudem wenden Kritiker ein, dass sogar die Kriterien, wieviel Kohlendioxid im Blut sein darf, um den Hirntod feststellen zu können, von Klinik zu Klinik variieren. Dr. Tibballs Schlussfolgerung:
„Der Apnoe-Test ist nicht zuverlässig bei der Hirntod-Diagnose. Er ist wissenschaftlich zweifelhaft und führt (mutmaßlich) den Hirntod herbei.“

Ethiker Paul Byrne kommt zu dem Schluss:
„Es gibt Patienten, die als „so gut wie tot“ bezeichnet werden, oder „demnächst tot“, „hirntot“ … usw., wenn  Interesse daran besteht,  solche Patienten in Organspender zu verwandeln. Keiner dieser Patienten mit schlagendem Herzen, Atmung und/oder Kreislauf kann von Rechts wegen als Toter oder Leiche bezeichnet werden (. )… Einem so beschriebenen Menschen in diesem Zustand das schlagende Herz herauszuschneiden ... ist eine schwere Rechtsverletzung.


Übersetzung aus dem Englischen: Renate Focke 2016-1-08

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Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) -
ist eine Initiative, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Die KAO möchte u. a. durch Aufklärung dazu beizutragen, dass andere Eltern unter ähnlichen Umständen davor bewahrt werden, unvorbereitet mit der Frage der Organspende konfrontiert werden.




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