- im “St. Mary's Regional Medical Center” (Reno, Nevada).
Aden Hailu möge Ruhen in Frieden!
Die junge Frau war nach
einer Blinddarmoperation nicht wieder aus der Narkose erwacht. Die
Krankenhausärzte erklärten Aden für Hirntod. Während ihr Vater auf der
Weiterführung von lebenserhaltenden Therapien bestand, wollten die Ärzte sie
beenden. Ein monatelanger Kampf folgte. - Lesen Sie dazu den folgenden Bericht,
der bei "LifeSiteNews" erschien und von Renate Focke (Initiative-KAO) dankenswerterweise übersetzt wurde.
(Hervorhebungen
teilweise von mir!)
Ein junges Mädchen, das
im Mittelpunkt der „Kontroverse um den Hirntod“ steht, stirbt vor einer
Anhörung in Nevada.
Die zwanzigjährige
Studienanfängerin, Aden Hailu, wurde im April letzten Jahres ins St. Mary's
Regional Center eingeliefert, weil sie unter heftigen Bauchschmerzen litt.
Während eines Eingriffs, bei dem man herausfinden wollte, was genau ihr fehlte,
wurde ihr gesunder Blinddarm entfernt.
In der Zeit, während sie im OP lag, wurde ihr Hirn so unzureichend mit Sauerstoff
versorgt, dass sie ihr Bewusstsein nicht
wiedererlangte.
Gemäß den ärztlichen
Dokumenten, die dem Gericht vorliegen, zeigten zwei später aufgezeichnete
EEG-Protokolle an, dass Adens Gehirn zu diesem Zeitpunkt noch völlig in Ordnung
gewesen war, dennoch führten Ende Mai
die Ärzte einen Apnoe-Test durch und entschieden, dass Aiden nicht
selbständig atmen konnte. Darum erklärten sie sie für „hirntot“. Bevor Angehörige gefragt werden dürfen wegen
einer Spende von lebenden Organen, muss der Spender juristisch für hirntot
erklärt werden. Sobald der Patient für hirntot erklärt worden ist - auch wenn
das Herz noch autonom schlägt - dürfen lebende Organe entnommen werden.
Im Juli entschied ein
Richter, dass Adens künstliche Beatmung und Ernährung beendet werden konnten.
Aber im November verwarf der Oberste Gerichtshof von Nevada diese Entscheidung
zugunsten des Vaters von Aden, der eine Anhörung darüber forderte, ob die
Hirntod-Richtlinien der American Association of Neurology (AAN) mit dem
in Nevada geltenden Gesetz für die Todesbestimmung übereinstimmen - der legalen
Todesdefinition. Mit anderen Worten, das Hirntod-Konzept stand in Nevada vor
Gericht.
Adens Vater Fanuel
Gebreyes wehrte sich gegen die Für-Tot-Erklärung seiner Tochter: „Aden lebt,
sowohl gemäß den Richtlinien der AAN als auch nach den Gesetzen des
Bundesstaates Nevada“, sagte er.
Das Gesetz von Nevada
besagt: „Juristisch und medizinisch ist ein Mensch tot, wenn er einen unumkehrbaren
Stillstand ... aller Hirnfunktionen einschließlich des Hirnstammes
erlitten hat.“
Inzwischen hatte der
Familienrichter Francis Doherty gegen Gebreyes entschieden und der Klinik die
Erlaubnis erteilt, ein weiteres EEG durchzuführen – ohne Zustimmung der Eltern
oder eines Bevollmächtigten. Gebreyes hatte
ein zusätzliches EEG abgelehnt und stattdessen auf einer Tracheotomie
und der Fortführung der künstlichen Beatmung und einer Nahrungssonde
(bei seiner Tochter bestanden), „ um mit dem Heilungsprozess anzufangen.“
Professor Dr. Paul Byrne
vom Medizin-College in Toledo fasste diese Situation im November folgendermaßen
zusammen: „Die Klinik hat sich bisher geweigert, Aden diese erforderliche
Behandlung zu gewähren, wodurch eine normale Pflege möglich wäre, für die Adens
Vater gewissenhaft sorgen würde. Anstatt
in ihrer Klinik eine junge Frau, die, während sie sich in in ihrem Gewahrsam
befand, schwerwiegende Komplikationen erlitten hat, gewissenhaft mit der notwendigen Pflege und
medizinischen Versorgung zu versehen, setzen sie die Verwaltung und ihre
finanziellen Ressourcen ein, um eine
juristische Auseinandersetzung zu führen.“
Der Richter legte den 22.
Januar als Termin fest, zu dem das Thema Hirntod erörtert werden sollte, und um
ARGUMENTE zu benennen, ob zusätzliche Überprüfungen und Untersuchungen durchgeführt
werden sollten.
Aden Hailu starb am Montag, den 4. Januar. Der Familie teilte man mit, die Todesursache
sei Atemstillstand. Gebreyes teilte man mit, die Todesursache sei Herzversagen.
+
Dieser Fall hat zu
landesweiten Kontroversen geführt, was
die legale Todesdefinition „Hirntod“ betrifft und wie man ihn feststellen kann.
Die Anaesthesiologin Dr. Christine Zainer erklärte bei LifeSiteNews, dass Adens
Fall Fragen aufwerfe, „die sowohl die Hirntod-Diagnostik betreffen als auch die
gesetzliche Definition des Todes.“
Die Nationalen
Gesundheitsinstitute (National Center for Biotechnology Information)
publizierten einen Artikel, in dem eingeräumt wird: „Der Tod selbst kann niemals mit
objektiven Begriffen definiert werden. Er war schon immer ein subjektives und
auf Wertvorstellungen beruhendes
Konstrukt.“
Das Hirntod-Konzept wurde
in den späten 50er Jahren eingeführt als Versuch, das Ende „der menschlichen
Existenz“ (d.h. der Hirnfunktion) vom Ende der biologischen Existenz
abzutrennen (d.h.
Herz-Kreislauf-Funktion).
Dr. Byrne kritisiert das
Hirntod-Konzept: „Hirntod“ ist ein zweckgerichtetes Konstrukt, das sowohl von
den Gesetzgebern als auch von der Medizin akzeptiert worden ist, um auf diese
Weise einen Menschen mit
schwerverletztem Gehirn für tot erklären zu können, damit man so die
Organexplantation legalisieren kann und/ oder für die Kliniken, die dann
auch die Entscheidung treffen können, die Behandlung zu beenden.
Zwei Kriterien werden
üblicherweise als Anzeichen für Hirntod gewertet: der Patient ist komatös, und
er weist keine Hirnstammreflexe auf wie z.B. den Atemreflex.
„Koma“ kommt aus der
griechischen Bezeichnung für „Tiefschlaf“. Es ist der Zustand einer
Bewusstlosigkeit, die mehr als sechs Stunden andauert, aus welchem der Patient
nicht geweckt werden kann, und in dem er weder auf Schmerzreize, Licht oder
Geräusche reagieren kann und keinerlei bewusste Reaktionen zeigt, die auf Hirnstammfunktionen hindeuten könnten.
Die Kontroversen treten
bei der Analyse der Hirnstammreflexe auf. Der gebräuchlichste Test auf
Hirnstammreflexe, um den Hirntod festzustellen, ist der Apnoe-Test. Einfach
gesagt bedeutet der Apnoe-Test, dass jegliche Unterstützung der Atmung
abgesetzt wird, um dann zu sehen, ob der Patient versucht, eigenständig zu
atmen.
Es ist wichtig hervorzuheben, dass die
Hirntod-Feststellung nicht bedeutet, dass das Gehirn des Patienten im wahrsten
Sinne des Wortes tot ist, sondern dass der Bereich des Gehirns, der die
autonome Atmung kontrolliert, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr optimal
funktioniert.
Mit anderen Worten:
„Hirntote“ Patienten
können in Wirklichkeit noch leben.
können in Wirklichkeit noch leben.
Dr. Zainer teilte
LifeSiteNews mit, dass „Adens Fall dazu anregen sollte, über die Zustimmungsregelungen
in der Familie und mit den Nächsten zu diskutieren und darüber, ob „die
Risiken, die mit dem Apnoe-Test verbunden sind, angemessen und zuverlässig
sind“.
Fachleute haben die
Zuverlässigkeit des Apnoe-Tests in Frage gestellt, weil es potenzielle
Komplikationen gibt, unter anderem
- stark erhöhten Blutdruck
- Pneumothorax (d.h.
Ansammlung von Luft im Pleuraraum)
- excessive Hypercardia
(d.h. Herzvergrößerung)
- Hypoxie (Störung
der Sauerstoffversorgung der
Nervenzellen)
- Acidosis (Mangelversorgung
des Gewebes mit Sauerstoff)
und –
Herzrhythmusstörungen, die den Untersucher dazu veranlassen könnten, den Test
abzubrechen und somit die Hirntod-Diagnose aufs Spiel zu setzen.“
Erfahrene Praktiker
schätzen, dass etwa jeder vierte Apnoe-Test mit Herz-Kreislauf-Komplikationen
einhergeht.
Eine Studie ergab, dass
bei mehr als zwei Dritteln der Patienten während des Apnoe-Tests Komplikationen
auftraten, und kam zu der Schlussfolgerung, dass „Komplikationen beim
Apnoe-Test häufiger als angegeben auftreten“.
Kritiker des Apnoe-Tests
von der Universität Alberta, Dr. Ari R. Joffe, Dr. Natalie R. Anton,
und Dr. Jonathan P. Duff,
stellen fest: „ Zwei Verwechslungen treten normalerweise auf und werden nicht
berücksichtigt: eine möglicherweise reversible Verletzung des Rückenmarks im
oberen Bereich“, die den Apnoe-Test widerlegen würde, und der Ausfall der
endokrinen Drüsen“, die einen fälschlicherweise positiven Befund vortäuschen
könnten.“
„Es gibt Fallberichte,
dass Atmung auch bei einem höheren Anteil von Kohlendioxid möglich ist, und
dass spontane Atmung beobachtet wurde,
nachdem der Hirntod diagnostiziert worden war“, so die Analyse von Kritikern,
veröffentlicht in „The Journal of Child Neurology“.
Dr. Byrne stellte dar,
dass eine falsche Hirntod-Feststellung aufgrund eines nicht optimal
funktionierenden Hirns erfolgen kann, „sogar wenn die Zellen nicht zerstört
oder abgestorben sind.“ In einem Artikel für „Renew America“ (oben verlinkt)
schrieb er, dass der Apnoe-Test selbst die Hirnzellen schädigen könne.
„Wenn man die künstliche
Beatmung abstellt und das Kohlendioxid nicht ableitet, dann bringt der
Apnoe-Test dem Patienten keinerlei Nutzen“, erklärte Dr. Zainer. „In Wahrheit
kann der Apnoe-Test Teile des Gehirns
noch weiter anschwellen und absterben lassen, die sich sonst möglicherweise noch regenerieren
könnten.“ „Die Angehörigen sind sich nicht dessen bewusst, dass dieser Test
auch wiederholt werden kann und den Patienten noch weiter schädigt“, fügte Dr.
Zainer hinzu.
Kanadische Ärzte
bestätigen, dass der Apnoe-Test den Patienten gefährdet. „Der Test ist
gefährlich für ein verletztes Gehirn (.) … Er kann lebendes Hirngewebe in
unumkehrbar totes Hirngewebe verwandeln, dadurch dass der Druck im
Schädelinneren erhöht wird.“
Der australische
Intensivmediziner und Reanimator Dr. James Tibballs bestätigt, dass der Apnoe-Test potenziell gefährlich
ist: „Der Test kann schädlich sein, wenn
der Hirnstamm noch reagiert, weil Kohlendioxid ebenfalls Überdruck im Schädelinneren erzeugt und so
zur Hirnschädigung beiträgt. (.) … Er wird oft … nicht fachgerecht
durchgeführt.“
„Im Wesentlichen kann er
das herbeiführen, was er vorgibt zu testen – abgestorbene Hirnzellen, die nicht
reagieren – daraufhin darf die Diagnose „Hirntod“ erfolgen“, erklärte Dr.
Byrne. „Sobald der Patient juristisch für „tot“ erklärt worden ist, dürfen die
Kliniken und die Ärzte die Frage nach Organspende stellen, oder sie dürfen die
lebenserhaltenden Maßnahmen beenden.
Sobald der Test durchgeführt wurde, dürfen die
Kliniken allein aufgrund neurologischer
Kriterien den Tod feststellen, d.h.
Hirntod (vor dem Stillstand von Atmung und Herzkreislauf)“, sagte Dr. Zainer
bei LifeSiteNews.
„Die Familien verlieren dadurch die Möglichkeit, selbst
Entscheidungen zu treffen oder sich für
eine andere Behandlung auszusprechen, falls sie sich nicht
entscheiden, eine Klage vor Gericht einzureichen.
Dr. Tibballs sagt, dass
der Test nicht immer zuverlässig und sicher ist. „ Genauigkeit und
Spezifikation des Tests sind zweifelhaft, weil einige Patienten spontan zu
atmen angefangen haben bei weniger als 60 mm Hg, und eine hohe Gabe von CO 2
kann eine CO 2 - Narkose verursachen.
Zudem wenden Kritiker ein,
dass sogar die Kriterien, wieviel Kohlendioxid im Blut sein darf, um den
Hirntod feststellen zu können, von Klinik zu Klinik variieren. Dr. Tibballs
Schlussfolgerung:
„Der Apnoe-Test ist
nicht zuverlässig bei der Hirntod-Diagnose. Er ist wissenschaftlich zweifelhaft
und führt (mutmaßlich) den Hirntod herbei.“
Ethiker Paul Byrne
kommt zu dem Schluss:
„Es gibt Patienten, die als „so gut wie tot“
bezeichnet werden, oder „demnächst tot“, „hirntot“ … usw., wenn Interesse daran besteht, solche Patienten in Organspender zu verwandeln.
Keiner dieser Patienten mit schlagendem Herzen, Atmung und/oder Kreislauf kann
von Rechts wegen als Toter oder Leiche bezeichnet werden (. )… Einem so beschriebenen
Menschen in diesem Zustand das schlagende Herz herauszuschneiden ... ist eine
schwere Rechtsverletzung.
Übersetzung aus dem Englischen:
Renate Focke 2016-1-08
+
Kritische
Aufklärung über Organtransplantation e.V.
(KAO) -
ist eine Initiative,
gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben
haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Die KAO
möchte u. a. durch Aufklärung dazu beizutragen, dass andere Eltern unter
ähnlichen Umständen davor bewahrt werden, unvorbereitet mit der Frage der
Organspende konfrontiert werden.
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