Jean-Baptiste Fallize ist der Sohn eines Gerbers. Er
verbrachte seine Kindheit in Harlingen und besuchte ab 1858 bis zum Abitur das
Athenäum. Auf Wunsch von Bischof Adames studierteJean-Baptiste Fallize am
Collegium Germanicum in Rom Philosophie und Theologie. 1871 wurde er in der
Laterankirche zum Priester geweiht. Nach dem Doktorat kehrte er 1872 nach
Luxemburg zurück, wo er zum Subrektor und Wirtschaftsverwalter des neu
errichteten bischöflichen Knabenkonvikts ernannt wurde. 1876 übernahm er die
Pfarrei in Pintsch. 1881 wurde Jean-Baptiste Fallize, Verfasser des Traktats in
Dialogform über das Wahlsystem, die Regierung und den Kulturkampf (Die
Kammerwahlen), in die Abgeordnetenkammer berufen, wo er wie auch Johann Knaff
Deutsch sprach. Als er von Bischof Koppes 1884 zum Präsidenten der
bischöflichen Rechnungskammer und mit den Aufgaben eines Generalvikars betraut
wurde, gründete er die Sankt Paulus-Druckerei, wo bistumsabhängige oder -nahe
Periodika erschienen. Im gleichen Jahr wurde er Chefredakteur des Luxemburger
Wort.
In Anerkennung seiner publizistischen Propagandaerfolge wurde er auf ausdrücklichen Wunsch Roms 1887 Apostolischer Präfekt von Norwegen und Apostolischer Protonotar und päpstlicher Hausprälat. Von Christiana aus organisierte Jean-Baptiste Fallize unter Zuhilfenahme zahlreicher luxemburgischer Priester den landesweiten Aufbau der katholischen Gemeinde und führte die römische Liturgie und den gregorianischen Gesang ein. Er gründete zudem Kirchen, Schulen und Krankenhäuser in Norwegen. Ob seiner Erfolge wurde er 1892 Apostolischer Vikar und zum Titularbischof von Elusa ernannt, 1912 zum päpstlichen Thronassistenten und römischen Grafen. Nachdem er sein Amt niedergelegt hatte, zog er zuerst nach Bergen, wo er zum Titularerzbischof von Chalcis ernannt wurde, dann nach Luxemburg ins Sankt Zitha-Kloster.
In Anerkennung seiner publizistischen Propagandaerfolge wurde er auf ausdrücklichen Wunsch Roms 1887 Apostolischer Präfekt von Norwegen und Apostolischer Protonotar und päpstlicher Hausprälat. Von Christiana aus organisierte Jean-Baptiste Fallize unter Zuhilfenahme zahlreicher luxemburgischer Priester den landesweiten Aufbau der katholischen Gemeinde und führte die römische Liturgie und den gregorianischen Gesang ein. Er gründete zudem Kirchen, Schulen und Krankenhäuser in Norwegen. Ob seiner Erfolge wurde er 1892 Apostolischer Vikar und zum Titularbischof von Elusa ernannt, 1912 zum päpstlichen Thronassistenten und römischen Grafen. Nachdem er sein Amt niedergelegt hatte, zog er zuerst nach Bergen, wo er zum Titularerzbischof von Chalcis ernannt wurde, dann nach Luxemburg ins Sankt Zitha-Kloster.
Jean-Baptiste Fallize schrieb Gedichte, Reiseberichte und
Erinnerungen in deutscher, französischer, norwegischer, lateinischer und
niederländischer Sprache. Bereits als Student verfasste er zwischen 1864 und
1869 ca. 100 Gedichte. Nebst lateinischen Erbauungs- und Gelegenheitsgedichten
thematisierte er verschiedene Aspekte seiner Heimat: die Mosel, Vianden oder
die Auswanderung nach Amerika. Auffällig dabei war die Vielfalt der verwandten
Versformen vom Ghasel bis zur Sestine. Seit den 1870ern schrieb er im Rahmen
seiner publizistischen Tätigkeit Reiseliteratur. So hielt er seine Erinnerungen
an seine Studentenzeit in der Reise nach Rom als ersten Band der von ihm 1876
begründeten Luxemburger Volksbibliothek fest, mit der er eine populäre Reihe
christlicher Literatur für den Hausgebrauch ins Leben rief. In Norwegen schrieb
er groß angelegte Reiseberichte, die ins Deutsche, Polnische und Norwegische
übersetzt wurden und Tier-, Stadt-, Dorf- und Landschaftsbeschreibungen sowie
Schilderungen der Sitten und des Alltags umfassen.
Jean-Baptiste Fallize entwickelte sich infolge seiner
politischen und kirchlichen Aufgaben zu einer zentralen Figur in der
Presselandschaft der 1870er und 1880er Jahre. Er übernahm die Herausgeberschaft
des Luxemburger Sonntagsblättchen (1873), das er zwei Jahre später unter dem
Namen Luxemburger Sonntagsblatt (bis 1887) etablierte. Nachdem er bereits 1874
den Luxemburger Hauskalender redigiert hatte, gründete er 1877 den Luxemburger
Marienkalender, dessen redaktionelle Verantwortung er bis 1887 übernahm.
Jean-Baptiste Fallize, der in der liberalen Politik eine Bedrohung der
kirchlichen Wirkungskraft befürchtete, griff immer stärker in die politischen
Bewegungen ein und gründete zu diesem Zweck das Wochenblatt Luxemburger
Volksblatt (1880-1885). Wegen seiner publizistischen Angriffe auf
Staatsminister de Blochhausen wurde er 1880 zu 30 Tagen Haft verurteilt.
In Norwegen sollte Jean-Baptiste Fallize später seine
missionarischen Tätigkeiten wie bereits zuvor mit großem publizistischen
Aufwand unterstützen, Druckereien gründen und katholische Wochenblätter,
Verordnungsblätter (Kirkelige Bekjendtgjørelser) sowie Erbauungs- und
Schulbücher herausgeben, insgesamt mehr als 50 Schriften. Er war zudem
Beiträger für die Zeitschrift Katholische Missionen (Freiburg/Breisgau), die Missions
Catholiques (Lyon) und das norwegische Wochenblatt St. Olav. Hervorzuheben
bleibt das Festspiel für Ordenshäuser Der kleine Jesus als Postulant, das
Jean-Baptiste Fallize in norwegischer (1895) und deutscher Sprache (1898) zu
dem Zwecke schrieb, junge Gläubige zum Eintritt in die Klöster zu bestärken.
Claude D. Conter, Quelle – autorenlexikon.lu
Foto: katolst-kirkeblad
Sehr interessant und aufschlussreich. Habe etwas neues gelernt. Danke!
AntwortenLöschen