Das meisterhafte Werk des
spanischen Malers Francisco de Zurbarán
(1598–1664) steht im Museum
Kunstpalast in Düsseldorf seit dem 10. Oktober 2015 bis zum 31. Januar 2016
im Zentrum einer umfangreichen Sonderschau. In einer ersten großen Ausstellung
im deutschsprachigen Raum wird der lange als Geheimtipp geltende Künstler
vorgestellt, der mit Velázquez zu den herausragenden Malern des Goldenen
Zeitalters Spaniens zählt.
Zurbarán - Agnus Dei. San Diego Museum of Art |
Dem auf religiöse Themen und christliche Motive spezialisierten Maler
Zurbarán gelang es zur Zeit der
Gegenreformation wie kaum einem anderen, in seiner Kunst Gläubigkeit in
beeindruckender Weise wiederzugeben. Unter seinen Heiligendarstellungen und
Altarbildern finden sich Gemälde von asketischen Mönchen, aber auch Bildnisse
prachtvoll gekleideter Frauen, die sich mit Kenntnis der jeweiligen
Heiligenlegenden als christliche Märtyrerinnen offenbaren.
Zurbarán gilt als ein
Ausnahmekünstler, dem es in seiner Malerei virtuos gelang, die stofflichen
Eigenschaften eines Lammfells ebenso wie die von Wolle, Seide oder Brokat
detailreich und überzeugend zum Ausdruck zu bringen. „Sie sind nicht nur der
Maler des Königs, sondern auch der König der Maler“, soll Philipp IV., König
von Spanien, dem hoch geachteten Zurbarán zugerufen haben.
Video: FRANCISCO DE ZURBARÁN. MEISTER DER DETAILS. – Dauer: 55 Sekunden.
Im Jahr 1598 wird im
westspanischen (Extremadura) Fuente de Cantos Francisco de Zurbarán geboren.
Schon früh erkannten seine Eltern die künstlerische Begabung ihres Sohnes. 1614
wird er als Lehrling dem Maler Pedro
Diaz de Villanueva in Sevilla anvertraut. 1617 siedelt Zurbarán nach
Llerena über, der bedeutendsten Stadt der Umgebung in dieser Epoche, wo er fast
ununterbrochen bis 1628 wohnt.
Im Jahr 1617 heiratet
Francisco de Zurbarán die neun Jahre ältere María Paet. Am 2. Februar 1618 wird
ein erstes Kind, María, in Llerena getauft. Kurz darauf geht Francisco de
Zurbarán nach Sevilla in die Schule des Juan
de las Roelas, studiert eifrig nach der Natur und bildet sich danach einen
eigenen, kräftig-naturalistischen Stil, der sich auf starke Helldunkelwirkungen
stützt. Am 13. Juli 1623 wird eine weitere Tochter, Isabel Paula, in Llerena
getauft und im selben oder im folgenden Jahr stirbt seine Frau María Paez.
1625 heiratet Francisco de
Zurbarán in zweiter Ehe die wohlhabende Witwe Beatriz de Morales, Tochter eines
Patriziers von Llerena. Kurz darauf beginnt Francisco de Zurbarán seine
eigentliche künstlerische Karriere, in dem er den Auftrag für mehrere große Bilder für den Retablo von
San Pedro im Dom zu Sevilla und für die Kartause von Santa María de las Cuevas
annimmt. Francisco de Zurbarán unterschreibt am 17. Januar 1626 einen Vertrag
mit dem Prior des Dominikanerklosters San Pablo el Real in Sevilla, wobei er
sich verpflichtet, 21 Gemälde innerhalb von acht Monaten anzufertigen. Mit
diesem Auftrag wird der Ruf Zurbaráns als Maler etabliert.
Zurbaran. - Virgen de los Cartujos. |
Francisco de Zurbarán erlangt einen Ruf als
herausragender Maler und führt ein großes und erfolgreiches Studio. Die Neider lassen nicht lange auf sich warten, doch
Francisco de Zurbarán lässt sich auf seinem Weg nicht beirren. Schon im
Jugendwerk zeigt sich Francisco de Zurbaráns künstlerische Ausdruckskraft, in
den inbrünstigen und dennoch kraftvoll-realistischen menschlichen Gestalten
ebenso wie im dramatisch-caravaggesken Hell-Dunkel, in der malerischen Delikatesse
bei der Gestaltung von Stofflichkeit sowie im subtilen Kolorismus. Selbst der
Nicht-Farbe Weiß vermag Francisco de Zurbarán noch die unterschiedlichsten
Stufungen abzutrotzen. Er arbeitet an zahlreichen Aufträgen für Kirchen- und
Klosterausstattungen und seine finanzielle Lage ist dementsprechend gut. 1633
kommt Francisco de Zurbarán nach Madrid. Hier wird er mit dem Ehrentitel „pintor del Rey" bezeichnet, und
es entsteht ein reifes, kraftvolles Hauptwerk.
Im Mai 1639 aber stirbt seine
zweite Frau, Beatriz de Morales. Zurbarán ist von ihrem Tod sehr betroffen.
Video: Francisco de Zurbarán... Dauer: 13:45
Danach lässt die Qualität
seines Schaffens merklich nach, wenn sich auch die Quantität durch Mithilfe von
Assistenten seiner Werkstätte noch vergrößert. Zwar erhält Zurbarán weitere
Aufträge, aber seine finanzielle Lage verschlechtert sich merklich. Viele
seiner Arbeiten gelangen auch nach Südamerika.
Zurbaran. - Crucificado con San Lucas. |
Sein letztes Bild, mit 1662
datiert, war vielleicht die Jungfrau mit dem Jesuskind und dem hl. Johannes,
obwohl Francisco de Zurbarán in einem Brief an den Bischof von Badajoz
behauptet, dass er mit Aufträgen für den König sehr beschäftigt ist.
Am Ende seines Lebens ist er
auch am Ende seiner Karriere angelangt. Francisco de Zurbarán gerät in
finanzielle Schwierigkeiten. Francisco de Zurbarán ist am Ende seiner Karriere
angelangt.
Am 27. August 1664 stirbt Francisco de Zurbarán, nun
nahezu verarmt, in Madrid.
Video: ZURBARAN .- ( Pintor español. ) Biografia yObra, Dauer: 12:13
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