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Sonntag, 15. November 2015

Die heilige Messe befreit die Armen Seelen

Breidenbach schreibt, daß ein Bürger zu Herzogenbusch nach dem Tod seiner Dienstmagd erschienen sei. Von den Flammen des Fegfeuers umgeben, habe er gesagt, er leide große Pein. Der Sohn möge dafür sorgen, daß für ihn einige heilige Messen gelesen werden. Der Sohn ließ drei heilige Messen lesen. Die Magd sah, wie der Geist des Verstorbenen diesen heiligen Messen kniend beiwohnte. Nach Beendigung der drei heiligen Messen sprach der Geist zu ihr: „Sage meinem Sohn Dank. Fünf Jahre war ich zu den Peinen des Fegfeuers verurteilt worden. Wegen dieser drei heiligen Messen und wegen des Gebetes der Gläubigen hat mir Gott vier Jahre und vier Tage von meiner Pein geschenkt.“

Zur Zeit des heiligen Bernhard von Clairvaux war ein Klosterbruder gestorben, der in der folgenden Nacht einem frommen Pater erschien und sprach: „Komm und sieh, welch schrecklichen Qualen ich durch das gerechte Urteil Gottes übergeben worden bin.“ Er führte den Pater zu einem breiten und tiefen Brunnen, der mit Feuer angefüllt war, und sagte: „In diesen schrecklichen Pfuhl wurde ich gestürzt.“ Am folgenden Morgen erzählte der fromme Pater die Erscheinung dem heiligen Bernhard. Dieser rief alle Brüder zusammen, schilderte ihnen die große Qual des verstorbenen Mitbruders und ermahnte sie, durch Gebet und heilige Messen den Zorn Gottes zu versöhnen. Die Patres taten dies mit großer Andacht. Nach wenigen Tagen erschien die Seele des verstorbenen Bruders dem frommen Pater wieder und gab ihm durch ihre heitere Miene zu erkennen, daß sie in einem besseren Zustand sei. Der Pater fragte: „Wie steht es mit dir?“ Die Seele antwortete: „Gott sei Dank, ich befinde mich wohl.“ Der Pater fragte: „Wodurch bist du erlöst worden?“

Die Seele sprach: „Komm und sieh!“ Die Seele führte den Pater in die Klosterkirche, wo die Priester an den Altären mit großer Andacht die heilige Messe lasen. Da sprach die Seele: „Siehe, das sind die Waffen der Gnade Gottes, wodurch ich errettet worden bin. Das ist die Kraft der Barmherzigkeit Gottes, die unüberwindlich bleibt. Siehe, das ist das ausgezeichnete Schlachtopfer, das die Sünden der Welt hinwegnimmt.“

Nach diesen Worten verschwand die Seele. Der fromme Pater berichtete seinen Mitbrüdern die Erlösung der Seele und schilderte die große Kraft des heiligen Meßopfers, die ihm der Geist erklärte. Alle Patres wurden mit neuem Eifer für die heilige Messe entflammt.

Pater Martin von Cochem (1634-1712), Kapuziner.
Über den Wert der hl. Messe für die Armen Seelen.
Siehe: „Sie kamen aus dem Feuer“, Theresia-Verlag.




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