Der selige Heinrich Suso, ein
Pater aus dem Dominikanerorden, schloß, als er in Köln studierte, mit einem
Mitbruder einen Bund. Derjenige, welcher den anderen überleben würde, sollte
einige heilige Messen für den Verstorbenen lesen. Nach Vollendung der Studien
blieb Pater Suso in Köln, während sein Gefährte nach Schwaben geschickt wurde.
Nach einigen Jahren starb der Mitbruder, und sein Tod wurde dem Pater Suso
gemeldet. Dieser wußte gut, was er zu tun schuldig war.
Augenblicklich konnte
er es aber nicht erfüllen. Dennoch betete er viel, fastete streng und kasteite
sich scharf für die Erlösung dieser lieben Seele. Nach einigen Tagen erschien
ihm dieser ganz betrübt und sprach: „Du untreuer Freund! Warum hältst du das
Versprechen nicht, das du mir gemacht hast?“ Der gute Pater erschrak und
antwortete in großer Angst: „Zürne mir nicht, mein lieber Freund, ich war
gehindert, die heiligen Messen zu lesen. Ich habe andere Werke für dich
aufgeopfert.“ Der Geist sagte: „Dein Gebet ist nicht mächtig genug, mich aus
der Qual zu erretten. Das heilige Blut Jesus Christi, das in der heiligen Messe
für uns aufgeopfert wird, ist allein imstande, uns zu erlösen. Hättest du für
mich die versprochenen heiligen Messen gelesen, so wäre ich schon aus dem
feurigen Kerker erlöst. Daß ich aber noch brennen muß, verschuldest du allein.“
Nachdem sich Suso ein wenig erholt hatte, ging er zu seinem Oberen, erzählte
ihm die Erscheinung und bat ihn flehentlich, ihm die schuldigen heiligen Messen
abzunehmen, damit er die versprochenen heiligen Messen für die Seele seines
Freundes lesen könne. Als das Versprechen eingelöst war, erschien ihm der Geist
aufs Neue und versicherte ihm, daß er erlöst sei und für ihn im Himmel bitten
wolle.
Pater Martin von Cochem (1634-1712), Kapuziner.
Über den Wert der hl. Messe für die Armen Seelen.
Siehe: „Sie kamen aus dem Feuer“, Theresia-Verlag.
Sehr schön! Alle anderen Werke sind wichtig aber eine Heilige Messe kann mehr und mehr.......
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