Herr, felsenfest glaub’
ich’s – als wenn ich’s säh’ –
zu Gottes Rechten sitzest
Du!
Hoch über alle Höh’n ist
deine Höh’:
Dir jauchzen alle Himmel
zu!
Die Himmel und die Erde
sind Dein Werk;
Was ist, das ist von
Deiner Hand.
Doch ist die Erd’ Dein
liebstes Augenmerk;
sie hat von Dir das
teu’rste Pfand.
Das teu’rste Liebespfand –
dein teures Blut,
das floss auf unsrer Erde
nur;
Du suchtest nur – der
Menschen höchstes Gut,
erschienst in menschlicher
Natur.
In menschlicher Natur
gingst Du umher
beim Sonnenlicht, am
Mondesschein –
voll Menschenschwäch’ – an
Gottesglanze leer –
in Knechtsgestalt, nur
sündenrein.
Nur sündenrein – sonst uns
in allem gleich.
Du fühltest Hunger, Durst
und Müh’:
doch warst für alle Plag’
an Segen reich,
im stillen Wohltun müde
nie.
Im Wohltun müde nie. Die
Gotteshand
war ausgestreckt zu reinigen,
was unrein war. Und wo
sich Glauben fand,
da ließ sich Gottes Finger
sehn.
Der Finger Gottes winkt
dem Wind und Meer:
und Wind und Meer
verstummen schon.
Der Finger Gottes winkt
dem Teufelheer:
schon stürzt ins Meer die
Legion.
Nicht nur die Legion, des
Satans Reich
ist Deiner Allmacht
untertan.
Der Starke band den
Schwachen. Auf’s Wort: fleuch’,
flieh’n Satan, Sünde, Tod
und Wahn.
Für unsre Sünden starbst
am Kreuzesstamm
und Deine Plage schafft
uns Ruh!
Geschlachtet warst für
uns, Du Gotteslamm!
Wir waren lieber Dir – als
Du.
Du liebtest uns – so tief
befleckt mit Sünd –
Du liebtest – Deines
Vaters Feind
und wuschest uns zum
reinsten Gotteskind,
gebarst uns neu zum
Gottesfreund.
Zum Gottesfreund umschuf
das Sündervolk
Dein Blut, das für uns
alle rann.
In Gnadentau zerfloss die
Donnerwolk’:
Der Vater blickt uns
gnädig an.
Den gnadenvollen
Vaterblick erwarb
auf Golgatha uns Gottes
Sohn.
Das Menschenheil, das ohne
Ihn verdarb,
war Seiner Leiden
schönster Lohn.
D’rum ist die Erd’ sein
liebstes Augenmerk,
Er sieht mit Freud’ auf
sie herab.
Das Heil der Erd’ ist
Seiner Liebe Werk,
Er starb und sank für sie
ins Grab.
Er blieb im Grabe nicht –
zum Vater auf
Fuhr göttlichschön des
Vaters Sohn,
vollendet lorbeerreich –
den Heldenlauf,
und sitzt als Herr auf
Gottesthron.
Herr, felsenfest glaub’
ich’s, als wenn ich’s säh’ –
zu Gottes Rechten sitzest
Du!
Hoch über alle Höh’n ist
Deine Höh’:
Dir jauchzen alle Himmel
zu!
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