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Donnerstag, 21. Mai 2015

Die Übung

Man gebe unaufhörlich jeden Eigenwillen auf zugunsten des Willens Gottes.

Man gebe alle besonderen Neigungen, so gut sie auch scheinen mögen, auf,
sobald man sie aufkommen fühlt, um sich ganz in den Gleichmut zu begeben und nur das zu wollen, was Gott seit Ewigkeit gewollt hat:
gleichmütig sein gegenüber allen Dingen - seien sie für den Leib oder die Seele, für das zeitliche oder ewige Wohl; die Vergangenheit vergessen, die Zukunft der Vorsehung überlassen und die Gegenwart Gott übergeben.

Lassen wir es genug sein mit dem gegenwärtigen Augenblick, der den ewigen Auftrag Gottes an uns mit sich bringt und der für uns eine so unumstößliche Aussage über den Willen Gottes darstellt, daß sie allen gemeinsam und für jeden gültig ist: nichts von dem, was mit uns geschieht, dem Geschöpf zuschreiben, sondern alles in Gott sehen und alles so sehen, daß es unzweifelhaft aus seiner Hand kommt, ausgenommen unsere eigene Sünde.

Laßt euch also zu Gott führen, so wie es ihm - sei es für unser inneres wie auch für unser äußeres Leben - gefällt.

(Jeanne-Marie Guyon)

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