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Mittwoch, 27. November 2013

Bald ist Advent (1)

Advent und die Liturgie

Advent (= Ankunft) ist das erste und letzte Wort der Jahresliturgie, ja im Grunde eine Wesensbestimmung der Liturgie selbst.

Die Liturgie ist Feier eines Kommenden, und zwar eines immer, eines täglich Kommenden. Denn wie alle Phasen des Heilswerkes nicht nur im Umlauf des mystischen Jahreskreises nacheinander vor uns aufscheinen, sondern auch, gleichsam in einen Punkt zusammengedrängt, in der Feier jeder heiligen Messe zu täglicher Darstellung kommen, so ist mit allen übrigen auch die Ankunft Gottes, die erste ebenso wie die letzte, tägliches Ereignis der Liturgie. Sie ist die Grundlage der Liturgie, wie sie die Grundlage des Heiles ist.

Auf der Tatsache, daß Gott gekommen, das heißt: den Menschen sichtbar erschienen ist, beruht das Heil, das er als sichtbar Erschienener im Menschenleibe leidend und sterbend uns erwirkt hat.

Ebenso beruht auf dem wirkkräftigen Gedächtnisse dieser Gottesankunft und Gotteserscheinung im Kult das gegenwärtige Heil der Liturgie. Weil Gott gekommen ist, darum gibt es diese große Heilswirklichkeit, in der wir leben: die Ekklesia, und weil Gott sein Kommen im Kult immer wieder neu vollzieht, darum gibt es die heilbringende Liturgie der Ekklesia, aus der ihr Leben, das heißt: unser Leben, sich nährt und wächst.

(Aemiliana Löhr, Das Herrenjahr)



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