Der Konvent entschied, daß
die Vendeer vernichtet werden mußten. Jede Spur ihrer Existenz sollte vom
Angesicht der Erde vertilgt werden. General Turreau, ein weiterer Aristokrat,
der mit der Revolution gemeinsame Sache machte, wurde im Januar 1794 in die
Vendee geschickt mit den sogenannten „Kolonnen
der Hölle". Er nannte die Vendeer verächtlich „Soldaten Jesu".
Sein Auftrag war, jeden Menschen, unabhängig von Alter
und Geschlecht, zu töten, und jede Spur von menschlicher Behausung zu
verbrennen und zu zerstören.
Turreau befehligte sechs
Divisionen, und jede Division war in zwei Kolonnen unterteilt. Die Befehlshaber
der Kolonnen wetteiferten untereinander in Sadismus und Gewalt. Selbst als
Republikaner (Patrioten) bekannte Bürger in katholischen Dörfern durften nicht
verschont werden.
Ein Tagesbefehl lautete:
Ich befehle euch, alles, was verbrannt werden kann, zu
verbrennen und jeden Menschen, auf den ihr trefft, zu töten. Ich weiß, daß es
in diesem Landstrich einige Patrioten gibt, aber das läßt sich nicht ändern.
Wir müssen alles opfern.
Es gab keine Stufe der
Brutalität, zu der die „Kolonnen der Hölle" nicht hinabstiegen.
Es wurden Befehle gegeben,
Pulver zu sparen, indem man mit dem Säbel tötete statt mit dem Gewehr. Frauen wurden routinemäßig vergewaltigt;
Kinder niedergemetzelt und ihre Leichen verstümmelt. Soldaten rissen ungeborene Kinder aus den Leibern
ihrer Mütter und trugen sie, noch lebend, im Triumph auf den Spitzen ihrer
Bajonette. Babys wurden aus ihren
Wiegen genommen und mit einem Säbelhieb gespalten. Frauen und Kinder wurden lebend in rotglühende Ofen geworfen.
In Parc Soubise, nahe
Mouchamps, wurde das Schloß niedergebrannt, wie alle Schlösser auf dem Weg der
„Kolonnen der Hölle". 250 Dorfbewohner wurden, unabhängig von Alter und
Geschlecht, erschossen, die Leichen auf
einem riesigen Scheiterhaufen verbrannt und die Überreste in den
Schloßgraben geworfen.
In Gonnard wurden 200 Mütter, Kinder und alte Leute
gezwungen, einen Graben auszuheben, in den sie hineinfielen, als sie erschossen
wurden. Mindestens 30 Frauen und zwei Kinder waren noch am Leben, als der Graben mit Erde aufgefüllt wurde.
Jede Art von Nahrung wurde zerstört - die Frucht auf
den Feldern, das Getreide in den Scheunen, die Tiere in ihren Ställen.
Jeder Katholik, der den
Kolonnen entkam, war zum langsamen
Hungertod verurteilt. Nicht nötig zu erwähnen, daß jede Kirche auf dem Weg
der Kolonnen zuerst entweiht und dann zerstört wurde.
Michael Davies, Für Thron und Altar,
Der Aufstand in der Vandee (1793-1796),
Edition Kirchliche Umschau
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Siehe auch HIER
14.7.
Brutal und grausam!
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