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Mittwoch, 22. Juli 2015

Die Kolonnen der Hölle

Der Terror gegen die Katholiken der Vendee war sicherlich bis zum Aufkommen Stalins und Hitlers ohnegleichen. Er war der höchste Ausdruck von Saint-Justs Diktum, daß „die Republik aus der Vernichtung all dessen besteht, was ihr entgegen ist." 

Der Konvent entschied, daß die Vendeer vernichtet werden mußten. Jede Spur ihrer Existenz sollte vom Angesicht der Erde vertilgt werden. General Turreau, ein weiterer Aristokrat, der mit der Revolution gemeinsame Sache machte, wurde im Januar 1794 in die Vendee geschickt mit den sogenannten „Kolonnen der Hölle". Er nannte die Vendeer verächtlich „Soldaten Jesu".

Sein Auftrag war, jeden Menschen, unabhängig von Alter und Geschlecht, zu töten, und jede Spur von menschlicher Behausung zu verbrennen und zu zerstören.

Turreau befehligte sechs Divisionen, und jede Division war in zwei Kolonnen unterteilt. Die Befehlshaber der Kolonnen wetteiferten untereinander in Sadismus und Gewalt. Selbst als Republikaner (Patrioten) bekannte Bürger in katholischen Dörfern durften nicht verschont werden.

Ein Tagesbefehl lautete:
Ich befehle euch, alles, was verbrannt werden kann, zu verbrennen und jeden Menschen, auf den ihr trefft, zu töten. Ich weiß, daß es in diesem Landstrich einige Patrioten gibt, aber das läßt sich nicht ändern. Wir müssen alles opfern.

Es gab keine Stufe der Brutalität, zu der die „Kolonnen der Hölle" nicht hinabstiegen.

Es wurden Befehle gegeben, Pulver zu sparen, indem man mit dem Säbel tötete statt mit dem Gewehr. Frauen wurden routinemäßig vergewaltigt; Kinder niedergemetzelt und ihre Leichen verstümmelt. Soldaten rissen ungeborene Kinder aus den Leibern ihrer Mütter und trugen sie, noch lebend, im Triumph auf den Spitzen ihrer Bajonette. Babys wurden aus ihren Wiegen genommen und mit einem Säbelhieb gespalten. Frauen und Kinder wurden lebend in rotglühende Ofen geworfen.

In Parc Soubise, nahe Mouchamps, wurde das Schloß niedergebrannt, wie alle Schlösser auf dem Weg der „Kolonnen der Hölle". 250 Dorfbewohner wurden, unabhängig von Alter und Geschlecht, erschossen, die Leichen auf einem riesigen Scheiterhaufen verbrannt und die Überreste in den Schloßgraben geworfen.

In Gonnard wurden 200 Mütter, Kinder und alte Leute gezwungen, einen Graben auszuheben, in den sie hineinfielen, als sie erschossen wurden. Mindestens 30 Frauen und zwei Kinder waren noch am Leben, als der Graben mit Erde aufgefüllt wurde.

Jede Art von Nahrung wurde zerstört - die Frucht auf den Feldern, das Getreide in den Scheunen, die Tiere in ihren Ställen.

Jeder Katholik, der den Kolonnen entkam, war zum langsamen Hungertod verurteilt. Nicht nötig zu erwähnen, daß jede Kirche auf dem Weg der Kolonnen zuerst entweiht und dann zerstört wurde.

Michael Davies, Für Thron und Altar,
Der Aufstand in der Vandee (1793-1796),
Edition Kirchliche Umschau
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Siehe auch HIER
14.7.


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