Generaloberer der
Priesterbruderschaft St. Pius X.
antwortete in einem Interview:
Frage:
Wo steht die
Priesterbruderschaft heute?
Was sind ihre Stärken, was sind ihre Schwächen?
Was sind ihre Stärken, was sind ihre Schwächen?
Msgr. Fellay:
„Ich sehe die Zukunft der
Priesterbruderschaft mit großer Gelassenheit. Das Werk ist dem heiligsten
Herzen Jesu und dem unbefleckten Herzen Mariä geweiht, die Hauptsache ist, daß
wir ihrem Willen treu bleiben.
Diese Kirche ist die Kirche
Jesu Christi, er bleibt ihr Haupt und wird ihre Zerstörung nicht zulassen.
Die Schwächen der
Priesterbruderschaft?
Die Gefahr einer Trennung,
die ist schwerwiegend. Nehmen Sie zum Beispiel diese Karikatur der Tradition,
die sich „Widerstand“ nennen läßt: es handelt sich da um einen nicht
katholischen Geist, einen quasi sektiererischen Geist, den wir nicht wollen, um
eine Bewegung, die sich auf sich selbst zurückzieht, mit Leuten, die denken,
daß sie allein die Guten, die einzig Gerechten auf der Erde sind: das ist nicht
katholisch.
Es handelt sich um eine
objektive, aber auch relative Gefahr. Der größte Teil der Priesterbruderschaft
ist gesund und will nicht in solche Illusionen verfallen. Wir werden so dazu
gebracht, uns auf die übernatürlichen Mittel zu stützen. Das, was der liebe
Gott von uns will, das wird er uns zeigen, er wird durch die Gegebenheiten,
durch die Umstände reden.
Die Stärken?
Die gelebte Treue, welche
Früchte trägt und der Welt von heute zeigt, daß ein katholisches Leben mit
alledem, was es von uns fordert, möglich ist. Aber – ein anderer Schwachpunkt –
wir sind Menschen dieser Zeit, und es wäre illusorisch, wenn man so tun würde,
als seien wir gegen die Einflüsse der modernen Welt immun. Genauer gesagt, die
Gefahr jener Karikatur, jener Überzeichnung muß vermieden werden, welche die
Kirche hier unten ohne Falten und ohne Flecken wünscht: das ist es nicht, was
der liebe Gott uns hier auf Erden versprochen hat. Das ist es nicht, was „die
heilige Kirche“ bedeutet, sondern das will sagen, daß die Kirche in der Lage
ist, durch die Mittel, die der Herr ihr gegeben hat, zu heiligen: durch die
Sakramente, den Glauben, die Disziplin,
das religiöse Leben, das Gebetsleben.“
[…]
„Meiner Ansicht nach stehen
wir am Vorabend schwerwiegender Ereignisse, ohne diese richtig definieren zu
können. Ich rufe auf zum Gebet, und ich möchte mit einem Blick auf den lieben
Gott enden, was uns nämlich erlaubt, immer die Hoffnung zu bewahren.“
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