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Dienstag, 7. Juli 2015

Stärken und Schwächen der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Weihbischof Bernard Fellay
Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X.
antwortete in einem Interview:

Frage:
Wo steht die Priesterbruderschaft heute? 
Was sind ihre Stärken, was sind ihre Schwächen?

Msgr. Fellay: 

„Ich sehe die Zukunft der Priesterbruderschaft mit großer Gelassenheit. Das Werk ist dem heiligsten Herzen Jesu und dem unbefleckten Herzen Mariä geweiht, die Hauptsache ist, daß wir ihrem Willen treu bleiben.

Diese Kirche ist die Kirche Jesu Christi, er bleibt ihr Haupt und wird ihre Zerstörung nicht zulassen.

Die Schwächen der Priesterbruderschaft?
Die Gefahr einer Trennung, die ist schwerwiegend. Nehmen Sie zum Beispiel diese Karikatur der Tradition, die sich „Widerstand“ nennen läßt: es handelt sich da um einen nicht katholischen Geist, einen quasi sektiererischen Geist, den wir nicht wollen, um eine Bewegung, die sich auf sich selbst zurückzieht, mit Leuten, die denken, daß sie allein die Guten, die einzig Gerechten auf der Erde sind: das ist nicht katholisch.

Es handelt sich um eine objektive, aber auch relative Gefahr. Der größte Teil der Priesterbruderschaft ist gesund und will nicht in solche Illusionen verfallen. Wir werden so dazu gebracht, uns auf die übernatürlichen Mittel zu stützen. Das, was der liebe Gott von uns will, das wird er uns zeigen, er wird durch die Gegebenheiten, durch die Umstände reden.

Die Stärken?
Die gelebte Treue, welche Früchte trägt und der Welt von heute zeigt, daß ein katholisches Leben mit alledem, was es von uns fordert, möglich ist. Aber – ein anderer Schwachpunkt – wir sind Menschen dieser Zeit, und es wäre illusorisch, wenn man so tun würde, als seien wir gegen die Einflüsse der modernen Welt immun. Genauer gesagt, die Gefahr jener Karikatur, jener Überzeichnung muß vermieden werden, welche die Kirche hier unten ohne Falten und ohne Flecken wünscht: das ist es nicht, was der liebe Gott uns hier auf Erden versprochen hat. Das ist es nicht, was „die heilige Kirche“ bedeutet, sondern das will sagen, daß die Kirche in der Lage ist, durch die Mittel, die der Herr ihr gegeben hat, zu heiligen: durch die Sakramente, den Glauben, die  Disziplin, das religiöse Leben, das Gebetsleben.“

[…]

„Meiner Ansicht nach stehen wir am Vorabend schwerwiegender Ereignisse, ohne diese richtig definieren zu können. Ich rufe auf zum Gebet, und ich möchte mit einem Blick auf den lieben Gott enden, was uns nämlich erlaubt, immer die Hoffnung zu bewahren.“




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