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Montag, 18. Februar 2013

Fastenzeit – 40 Tage mit Lorenzo Scupoli (5)


Obwohl wir an sich doch nur ein Nichts sind, reden wir uns ein, wir seien doch etwas, und überschätzen deshalb ohne jeglichen Grund unsere eigenen Kräfte und bauen vermessentlich auf uns selbst.

Dieser Fehler, den wir nur schwer erkennen, missfällt Gott sehr, weil er von uns die aufrichtige Überzeugung von jener untrüglichen Wahrheit wünscht, dass jede Gnade und Tugend von ihm als dem Urquell alles Guten herrührt und dass von uns selbst nicht einmal ein guter Gedanke stammen kann, der ihm wohlgefällig wäre (vgl. 2 Kor 3, 5).

Ebenso ist auch dieses so notwendige Misstrauen gegen uns selbst gleichfalls ein Werk seiner göttlichen Hand, die Gott seinen geliebten Freunden bald mittels heiliger, innerer Erleuchtungen, bald mittels harter Schicksalsschläge, bald in heftigen und fast unüberwindbaren Anfechtungen und bald in anderen, von uns nicht wahrnehmbaren Mitteln zu reichen pflegt.

Lorenzo Scupoli (1530-1610) war Priester im Orden der Theatiner. Im achten Jahr seines Priestertums wurde er degradiert und lebte fortan als Laienbruder in seiner Gemeinschaft.
Alle Zitate aus: Lorenzo Scupoli, Der geistliche Kampf.


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