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Mittwoch, 6. Februar 2013

Himmelssehnsucht


Der Himmel ist das Haus Gottes.
Er ist das Land der Lebendigen.
Das Reich des Friedens.
Der Hafen der Ruhe.
Der Ozean aller Güter.
Das Ziel aller Sehnsucht.
Die Quelle aller Wonne.
Die Schatzkammer aller Reichtümer.
Der Hort aller Ehren.
Der Bann für alles Leid.

Dort wirst Du schauen und lieben.
Du wirst besitzen und genießen.
Du wirst alles haben, was du begehrst;
und du wirst nichts haben, was du fürchtest.

Dort wird das Gut sonder übel sein.
Die Freude ohne Leid.
Der überfluß ohne Mangel.
Das Leben ohne Tod.
Die Ruhe ohne Beunruhigung.

Welch eine Genugtuung!

Alles zu schauen, was es Schönes gibt.
Alles zu lieben, was es Gutes gibt.
Alles zu besitzen, was es Großes gibt.

Zu schauen die erste Wahrheit.
Zu lieben die größte Schönheit.
Zu besitzen das höchste Gut.
Zu genießen die höchste Wonne.

O Gott der Heerscharen!
„Wie lieblich sind Deine Gezelte!
Meine Seele schmachtet und verzehrt sich
vor Sehnsucht, einzugehen in Dein Haus."
O wie bin ich so elend hienieden!
O wie werde ich so selig sein da droben!

Meine Seele!

So du die Güter der Zeit liebst,
wirst du jene der Ewigkeit nicht besitzen.
So du die Befriedigungen der Erde suchst,
wirst du nicht jene im Himmel erlangen.

„Wie ekelt mich die Erde an, wenn ich die Augen
zum Himmel erhebe!"

O mein Gott!
Laß mich ehestens sterben, um Dich zu schauen,
da man Dich nicht schauen kann, ohne zu sterben.

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(Pater J. Crasset S.J. (siehe z. B. hier); (1618-1692), Lehrer des geistlichen Lebens. 
Seine Schriften wurden bis in die neunzehnhundertfünfziger Jahre empfohlen und gedruckt.)


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