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Samstag, 23. Februar 2013

Fastenzeit – 40 Tage mit Lorenzo Scupoli (10)


Gleichwie wir von uns selbst, da wir nichts sind, nur Niederlagen zu fürchten haben und deshalb uns ganz und gar misstrauen müssen, so dürfen wir dagegen von Gott zuversichtlich jeden Sieg erhoffen, sofern wir, um seines Beistandes sicher zu sein, unser Herz mit einem lebendigen Vertrauen auf ihn stärken.

Dieses Gottvertrauen können wir uns ebenfalls auf eine vierfache Art zu Eigen machen.

Erstens müssen wir Gott inständig darum bitten.

Zweitens sollen wir Gottes Allmacht und unendliche Weisheit mit den Augen des Glaubens betrachten. Gott ist nichts unmöglich oder zu schwer. Und da seine Güte kein Maß kennt, so ist er mit unaussprechlichem Verlangen stets bereit, uns zu jeder Stunde und in jedem Augenblick mit allem zu beschenken, dessen wir zum geistlichen Kampfe und zu einem völligen Siege über uns selbst bedürfen, wenn wir uns nur vertrauensvoll in seine Arme flüchten.

Wer sollte je glauben, dass Gott, der mit Sehnsucht ständig an des Menschen Herz pocht, um bei ihm Einkehr und Mahl zu halten und ihm seine Gnade zu schenken, sich nun taub stellte und sich weigerte einzukehren, wo das Herz einladend offensteht?           

Lorenzo Scupoli (1530-1610) war Priester im Orden der Theatiner. Im achten Jahr seines Priestertums wurde er degradiert und lebte fortan als Laienbruder in seiner Gemeinschaft.
Alle Zitate aus: Lorenzo Scupoli, Der geistliche Kampf.


2 Kommentare:

  1. Als normalerweise stiller Mitleser möchte ich doch einmal für die Beitrage und damit verbundenen Mühen danken. Ich freue mich jeden Tag auf die Fortsetzungen.

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