Gleichwie wir von uns
selbst, da wir nichts sind, nur Niederlagen zu fürchten haben und deshalb uns
ganz und gar misstrauen müssen, so dürfen wir dagegen von Gott zuversichtlich jeden
Sieg erhoffen, sofern wir, um seines Beistandes sicher zu sein, unser Herz mit einem
lebendigen Vertrauen auf ihn stärken.
Dieses Gottvertrauen
können wir uns ebenfalls auf eine vierfache Art zu Eigen machen.
Erstens müssen wir Gott
inständig darum bitten.
Zweitens sollen wir Gottes
Allmacht und unendliche Weisheit mit den Augen des Glaubens betrachten. Gott
ist nichts unmöglich oder zu schwer. Und da seine Güte kein Maß kennt, so ist
er mit unaussprechlichem Verlangen stets bereit, uns zu jeder Stunde und in jedem
Augenblick mit allem zu beschenken, dessen wir zum geistlichen Kampfe und zu einem
völligen Siege über uns selbst bedürfen, wenn wir uns nur vertrauensvoll in
seine Arme flüchten.
Wer sollte je glauben, dass
Gott, der mit Sehnsucht ständig an des Menschen Herz pocht, um bei ihm Einkehr
und Mahl zu halten und ihm seine Gnade zu schenken, sich nun taub stellte und
sich weigerte einzukehren, wo das Herz einladend offensteht?
Lorenzo Scupoli
(1530-1610) war Priester im Orden der Theatiner. Im achten Jahr seines
Priestertums wurde er degradiert und lebte fortan als Laienbruder in seiner
Gemeinschaft.
Alle Zitate aus: Lorenzo
Scupoli, Der geistliche Kampf.
Als normalerweise stiller Mitleser möchte ich doch einmal für die Beitrage und damit verbundenen Mühen danken. Ich freue mich jeden Tag auf die Fortsetzungen.
AntwortenLöschenVergelts Gott!
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