Worte aus der letzten
Generalaudienz
„In diesen letzten Monaten
habe ich gefühlt, wie meine Kräfte nachlassen, und ich habe Gott im Gebet inständig gebeten, mich mit seinem Licht zu
erleuchten, damit ich die beste Entscheidung nicht zu meinem Wohl, sondern zum Wohl der Kirche treffe. Ich habe
diesen Schritt im vollen Bewusstsein darum, wie schwerwiegend und auch
wie neu er ist, getan, aber mit tiefer Gelassenheit. Die Kirche lieben heißt auch, schwierige,
harte Entscheidungen zu treffen und sich dabei immer das Wohl der Kirche vor
Augen zu halten, nicht das eigene Wohl.“
„Die Schwere der
Entscheidung lag auch an der Tatsache, dass ich von diesem Moment an völlig und
für immer im Einsatz für den Herrn war. Immer – wer den Petrusdienst übernimmt,
hat keine Privatsphäre mehr. Er gehört immer
und völlig allen, der ganzen Kirche. Seinem Leben wird sozusagen die
private Dimension völlig genommen. Aber ich konnte erfahren und erfahre es
genau jetzt, dass einer das Leben gewinnt, wenn er es gibt.“
„Das „Immer“ ist auch „Für
immer“: Es gibt keine Rückkehr ins Private. Meine Entscheidung, auf die aktive
Ausübung des Dienstes zu verzichten, widerruft das nicht. Ich kehre nicht
ins Privatleben zurück, in ein Leben der Reisen, Begegnungen, Empfänge,
Konferenzen usw. Ich verlasse nicht das
Kreuz, ich bleibe auf eine neue Weise beim gekreuzigten Herrn. Ich habe
nicht mehr die Amtsgewalt für die Regierung der Kirche, aber ich bleibe im
Dienst des Gebets sozusagen im Bereich des heiligen Petrus. Der heilige
Benedikt, dessen Namen ich als Papst trage, wird mir darin immer ein großes
Beispiel sein. Er hat uns den Weg gezeigt zu einem Leben, das – aktiv oder
passiv – doch vollständig dem Werk Gottes gehört.“
„Ich bitte euch, vor Gott an mich zu denken und vor allem für die Kardinäle zu beten, die zu
einer so wichtigen Aufgabe aufgerufen sind, und für den neuen Nachfolger des
Apostels Petrus. Der Herr begleite ihn mit dem Licht und der Kraft seines
Geistes.“
„Liebe Freunde, Gott führt
seine Kirche, er steht ihr immer bei, vor
allem in den schwierigen Momenten! Verlieren wir nie diese Vision des
Glaubens, die die einzig wahre Vision des Weges der Kirche und der Welt ist.
Möge im Herzen eines jeden von uns immer die freudige Gewissheit herrschen,
dass der Herr uns nahe ist! Er verlässt
uns nicht, er ist uns nahe und hüllt uns in seine Liebe ein.“
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