Für die ersten Kirchenhistoriker geht das historische Mönchtum auf die Urgemeinde zurück und hat seine Vorläufer in Elija, Elischa und Johannes dem Täufer.
Das Mönchtum wird dargelegt
als eine der zwei Lebensformen des Christseins, wobei die asketische
Lebensform als die vollkommenere angesehen wird.
Für Eusebius gelten die von
Philo in seinem Werk „De vita contemplativa" beschriebenen Therapeuten
als die Glieder der ersten christlichen Gemeinde Alexandriens und als solche
als Vorläufer des Mönchtums.
Auch Cassian (um 400) führt das Mönchtum ausdrücklich auf die Urgemeinde
zurück, wenn er erklärt, dass die erste Form mönchischen Lebens die zönobitische
und nicht die eremitische gewesen sei.
Im Laufe der Geschichte
spitzte sich die These immer mehr zu, das Mönchtum sei das christliche Leben. In dieser Entwicklung lag die nicht
unbedeutende Gefahr, das Mönchtum als Lebensform zu idealisieren und zu
überhöhen.
Im Mittelalter wurden gar die
Apostel als Mönche dargestellt, und das Mönchtum verstand sich in diesem Sinn
als „vita apostolica", als „Leben wie die Apostel". Der Kanoniker
Anselm von Havelberg (+1150) reagierte auf diese Übertreibung mit dem Satz:
„Die Kirchengeschichte müsste dann ja `actus monachorum´ heißen!“
(Mitschrift der Vorlesungen, Nikolaus
Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen