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Mittwoch, 30. Januar 2013

Geistliche Lesung - lectio divina - lectio spiritualis

Die „göttliche Lesung“ ist das Lesen des Wortes Gottes, der Heiligen Schrift.
Dann, das Gotteswort im Alltag bewahren, es wiederholen, es im Gedächtnis behalten und durch ständiges Memorieren und wiederkäuen (ruminatio) innerlich aufnehmen.

Bereits die frühen Christen haben die Lesung der Heiligen Schriften als wesentliches Element ihrer christlichen Lebensgestaltung angesehen.
Ein Wort des hl. Cyprian (+ 258) wurde im Mittelalter immer wieder zitiert:

 „Deine beständige Beschäftigung sei das Gebet oder das Lesen (der Heiligen Schrift! Rede du bald selbst mit Gott, bald lass Gott zu dir reden“.

Origines (+ 253/254) betrachtete die sorgfältige Beschäftigung mit dem Wort Gottes als Fundament allen geistlichen Lebens:
Täglich muss man, wie Rebekka, zu diesem Brunnen kommen, das Lesen soll ins Gebet münden; das Gelesene soll ausgeführt werden.

Die Kirchenväter formen sorgfältige Ratschläge:
Mit Eifer soll man jeden Tag nach einem bestimmten Plan in der Schrift lesen, am besten zu einer bestimmten Tageszeit, wofür von manchen Autoren die Nacht- oder frühen Morgenstunden empfohlen werden.

Hieronymus (+ 419/420)erklärt:
„Die Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen".
Damit erklärt und verweist er auf die Notwendigkeit der Lesung. - Er selbst, von dem ein Zeitgenosse sagt, er sei immer ganz in der Lesung, ganz in den Büchern  gewesen, war dafür ein lebendiges Beispiel.

(vgl. J. Weismayer, Leben in Fülle, Tyrolia-V. 1983)




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