Was auf dem ersten Blick
auffällt und dem palästinensischen Mönchtum sein Eigengepräge gibt, ist die
Feststellung, dass neben ägyptenähnlichen Siedlungen die Heiligen Stätten zu
Mönchsniederlassungen werden. Wir haben zwei Arten von Klöstern:
- die klassischen
Wüstenniederlassungen
- die Klöster an den Heiligen
Orten, den Pilgerstätten.
Eine solche Lage findet sich
in dem Maße nirgendwo wie in Palästina. Die beiden Formen sind nicht entgegengesetzt,
obwohl es manchmal zu Spannungen kam.
Die Frage nach dem Sinn der
Pilgerfahrt zu den Heiligen Stätten kam schon damals auf und ist bis heute in
der Diskussion. Ein Hilarion z. B. war stolz darauf, nur einen einzigen Tag in
Jerusalem gewesen zu sein, denn Gott wohnt nach seiner Meinung nicht nur an einem
Ort.
Zwischen den beiden Arten von
Klöstern gab es eine Osmose, so dass das palästinensische Mönchtum besondere Züge
aufweist.
(Mitschrift der Vorlesungen,
Nikolaus Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)
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